Schauspiel Köln: Die Glasmenagerie

Trostloser könnte Tom Wingfields Leben kaum sein: der Vater abgehauen, Schwester Laura ein Krüppel, Mutter Amanda mitten in der Midlife-Krise, schwankend zwischen Verzweiflung und Hysterie. Und er selbst: gefangen im Zahnrad einer Fabrikalltagsmaschinerie, deren Ausweglosigkeit er durch Alkohol und Kinobesuche zu entfliehen versucht. Alle drei leben ihre eigenen Illusionen und müssen sich täglich ihren Existenzängsten stellen. Als Tom eines Tages den Besuch eines Arbeitskollegen ankündigt, wird dieser direkt als Hoffnung spendender Strohhalm gesehen und von der Mutter zu einem potentiellen neuen „Versorger“ auserkoren. Sebastian Kreyers Inszenierung von Tennessee Williams‘ Drama ist tragisch und komisch zugleich, die Besatzung spielt mit Worten, Gesten und Grimassen mit dem Ideal des amerikanischen Traums, was durch Wahl der Requisiten und den Umgang mit diesen noch unterstützt wird. Und wie sich das Stück zwischen Realität und Illusion hin- und herbewegt, so weiß auch der Zuschauer manchmal nicht, was Theater ist und was nicht.

Mehr Infos zum Stück findet ihr auf der Seite des Schauspiel Köln.

(Foto: Sandra Then)

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