Neu im Kino: Into the Woods

INTO THE WOODSEines der besten Broadway Musicals findet nun nach zwölf Jahren der Planung seinen Weg auf die große Leinwand: „Into the Woods“ ist eine Märchenmelange der Extraklasse, voller hoher, tiefer, freudiger, trauriger, aber sicherlich ganz ohne schiefe Töne.

Es hat zwölf Jahre gedauert, bis „Into the Woods“ nach seinem fulminanten Broadwayrun endlich den Sprung auf die große Leinwand geschafft hat. Der Film zeigt trällernd ein Mischmärchen: Aschenputtel, Rapunzel, Rotkäppchen, Hans und seine Bohnenranke sind in unterschiedlichsten Missionen im Zauberwald unterwegs. Neu an den altbekannten Geschichten ist die Rahmenhandlung des Bäckers (James Corden) und seiner Frau (Emily Blunt), die sich dringend ein Kind wünschen. Doch ein Fluch liegt auf dem jungen Paar, und dieser kann von der bösen Hexe (Meryl Streep) nur gebrochen werden, wenn sie von jeder der altbekannten Märchengestalten einen besonderen Gegenstand erhalten.

Meryl Streep, die Grande Dame des amerikanischen Kinos, nennt „Into the Woods“ ein „Musical mit Hirn“ und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Marshalls Verfilmung von Stephen Sondheims und James Lapines Stoff ist clever, erwachsen, und trotz Verbindung zu dem meist sehr politisch korrekten und risikofreien Disney-Studios ziemlich subversiv. Wenn das kleine Rotkäppchen (Lilla Crawford) im Wald von dem bösen Wolf (Johnny Depp) umgarnt wird, wird einem aufgrund des rotbäckigen, kindlichen Aussehens des niedlichen Mädchens bei so viel Doppeldeutigkeit schon mal ein bisschen anders. Der Film versteht aber gekonnt auch mit solch schwierigen Themen umzugehen, und besonders Rotkäppchen – frech, verfressen, fröhlich – ist eine wahre Freude.

„Into the Woods“ macht viel Spaß, was auch durch den Videospielcharakter der ersten Filmhälfte bedingt wird. Die Suche nach dem goldenen Schuh, dem korngelben Haar, der milchweißen Kuh und dem roten Umhang erinnert an ein zu absolvierendes Quest, und natürlich darf auch ein würdiger Endgegner in Form einer Riesin nicht fehlen. Trotz großem Showdown endet „Into the Woods“ nicht ganz so stark wie es anfängt, ist aber für Märchen- und Musicalfreunde dennoch ein absolutes Muss.

USA 2014, Regie: Rob Marshall, Kinostart: 19.02.

(Text: Laura-Marie von Czarnowsky, Bild: Disney Enterprises, Inc./Peter Mountain)

Kommentare sind geschlossen.