Liebe ist…wenn er dich dreimal vor die Tür setzt und du ihn trotzdem noch geil findest. So oder so ähnlich scheint das Motto dieses Indie-Liebesfilms zu sein, der so viel besser wäre, wenn er sich auf die Chemie seiner Hauptdarsteller anstatt auf stereotype Darstellungen verlassen würde.
Das französische Pärchen Romy (Diane Kruger) und Richard (Gilles Lellouche) macht einen Roadtrip durch die USA um seine kriselnde Ehe zu retten. Nach einem alkoholreichen Abend in einer Spelunke versucht Richard gegen Romys Willen mit ihr zu schlafen, aber sie wehrt sich und zieht ihm mehrfach die Tischlampe über den Kopf. Romy flieht erst panisch, findet dann aber schnell Gefallen am unabhängigen Leben. In Las Vegas trifft sie auf Diego (Norman Reedus), einen nicht ganz unkomplizierten Ranger, der sie erst für eine Prostituierte hält, ihr dann aber nach einer gemeinsamen Nacht nicht nur Geld, sondern auch seine Adresse dalässt. Romy folgt ihm in der Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft.
Es gibt viel zu kritisieren. Diane Krugers bizarrer Akzent, die tragischen Haare von Norman Reedus, die seltsam spirituell-verklärte Darstellung der Indianer, die Romy auf ihrem Selbstfindungstrip beistehen, und schließlich Lena Dunham als Diegos strunzdumme White Trash-Schwägerin. Würde Berthaud nicht so in Klischees schwelgen, wäre Sky zwar immer noch kein Meisterwerk, aber man hätte nicht ständig das Gefühl, dass man die Prärieversion von Lost in Translation schaut. So bleibt es bei einer harmlosen Romanze, die nicht wehtut, aber auch nicht begeistert.
F/D 2016, Regie: Fabienne Berthaud, Kinostart: 9. Juni
(Text: Annette Schimmelpfennig, Bild: Alamode Film, Nathalie Durand)
GEWINNEN: SLIK verlost zum Filmstart 2×2 Freikarten. Schreibt uns bis zum 13.06. eine nette E-Mail mit dem Betreff “Sky” an gewinnen@slik-magazin.de. Wir drücken euch die Daumen, viel Glück!