Neu im Kino: The Huntsman & The Ice Queen

HuntsmanEs war einmal in einem Filmstudio in einem fernen, fernen Land, eine Gruppe Produzenten die einander verwegen zuraunte: „Lasst uns doch mal einen Schneewittchenfilm ohne Schneewittchen machen“.

The Huntsman and the Ice Queen“, oder „Thor trifft Elsa: der Film auf den keiner gewartet hat“, ist ein Prequel von „Snow White and the Huntsman“. Aber eigentlich auch ein Sequel. Und eigentlich haben die beiden Filme abgesehen von einem Teil ihrer Darsteller auch wirklich wenig miteinander zu tun. Im Pre-Se-No-quel konzentriert man sich auf Eric, den Huntsman (Chris Hemsworth), der als Kind von der bösen Schwester der noch viel böseren Königin Ravenna (Charlize Theron) entführt und zu ihrem Supersoldaten – oder eben Huntsman – herangezogen wurde.

Selbiges Schicksal erfährt auch die action-erprobte Sara (Jessica Chastain) und natürlich verlieben sich die zwei. Das findet die böse Eiskönigin (Emily Blunt) mit dem antiklimaktischen Namen Freya nicht so prall und treibt das jagende Duo mit eisigen Intrigen auseinander. Dann, so darf sich der Zuschauer das denken, spielen die Ereignisse von „Snow White and the Huntsman“, und man trifft den Huntsman danach wieder. Schneewittchen spielt im Übrigen in „The Huntsman and the Ice Queen“ keine Rolle mehr; wer hierüber verwundert ist, möge bitte Kristen Stewart, Regisseur und Mini Cooper googeln und dann zu dieser Review zurückkehren. Wieder da? Super.

Eric, Sara, und ein paar sehr willkürlich in den Plot integrierte Zwerge bekommen die Aufgabe den Spiegel der originalen bösen Königin vor der frostigen Freya zu retten. Das wird allerdings dadurch verkompliziert, dass man die wirklich unverschämt schöne Charlize Theron wieder in der Rolle besetzten wollte. Ravenna ist also zurück. Wie, die ist am Ende von „Snow White and the Huntsman“ gestorben? Ach Quatsch. Ignorieren wir mal, ne?

Man kann also festhalten, dass der Plot des Films ungefähr so an den Haaren herbeigezogen ist, wie die Idee ein Schneewittchen-Franchise ohne Schneewittchen fortzusetzen. Vielleicht funktioniert der Film, wenn man den Vorgänger nicht gesehen hat. Vielleicht funktioniert der Film, wenn man sich nur, aber auch wirklich nur, auf die atemberaubenden Kostüme und das böse Lachen von Ravenna konzentriert. Aber vielleicht hätte man besser auf das Spieglein, Spieglein, an der Wand hören sollen, als es leise aber beständig murmelte, dass man diese Idee aussitzen sollte.

USA 2016, Regie: Cedric Nicolas-Troyan, Kinostart: 7. April

(Text: Laura-Marie von Czarnowsky, Bild: Universal Pictures)

Kommentare sind geschlossen.