Dieser Denis Villeneuve! Der hat wohl ein Faible für Düsteres und Diffiziles, möchte man mutmaßen. Darkness all over the place.
Denn die Welten, in die er uns etwa in Filmen wie „Enemy“ (über den wir auch berichtet haben) und „Prisoners“ führt, sind voller Abgründe und es liegt auch atmosphärisch auf mehreren Ebenen etwas nicht greifbares Bedrohliches in der Luft. Auch ist meist thematisch eine Vielschichtigkeit am Werk. Beklemmend sind sie die Filme, ja, aber auch sehr, sehr faszinierend
„Sicario“ lässt sich da prima einreihen. Es geht darin um amerikanisch-mexikanische Bemühungen die Bandenkriege und den Drogenschmuggel im Grenzgebiet einzudämmen. Auch das ambitionierte FBI-Team Kate Macer (Emily Blunt) und ihr Partner Reggie Wayne (Daniel Kaluuya) sind hier im Einsatz und dabei häufig bestialischen Machenschaften ausgesetzt. Nach einem solcher schlimmen Einsätze wird Kate plötzlich in eine geheime Spezialeinheit beordert, um auf mexikanischer Seite Hintermänner aufzuspüren. Das Kommando haben hier der amerikanische Geheimagent Matt Graver (Josh Brolin) und der Kolumbianer Alejandro (Benicio Del Toro), beides sehr zwielichtige Gestalten. Kate hegt von Anfang an Misstrauen gegen sie. Zu Recht.
Nachdem anfangs schon Villeneuve unter die Lupe genommen worden ist, muss unbedingt auch noch etwas zu Emily Blunt gesagt werden. Denn sie, die gern auch mal für „Heititei“-Rollen gecastet wird, wurde bei Villleneuve gewissermaßen einer „Jane-Austen-rosa-Puderzucker-Abstaub-Aktion“ unterzogen. Herausragend spielt sie hier, minimalistisch, pur und charismatisch. Insgesamt sind für „Sicario“ Worte des Lobens angebracht. Klar, es wird hier natürlich düster, teilweise auch erschreckend und deprimierend, aber eben auch sehr spannend, unterhaltsam und prekär. Nicht zuletzt ist auch die Besetzung klasse.
USA 2015, Regie: Denis Villeneuve, Kinostart: 01.10.
(Text: Madeleine Owoko, Bild: Studiocanal)
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