Ihr mögt Harry Potter? Das ist euer Film. Ihr hattet mit Harry bisher noch nichts zu tun und sucht gutes Winterkino? Bitte sehr, immer hereinspaziert.
Newt Scamander (Eddie Redmayne) ist ein komisches Kerlchen. Er reist mit einem ziemlich besonderen Koffer und einer schrecklichen Körperhaltung in den 20er Jahren in die USA ein und stiftet er auf charmant englische Art erstmals eine Menge Unruhe, als er aus Versehen eines seiner titulären Tierwesen in einer New Yorker Bank loslässt. Denn Newt ist kein normaler Zoologe, sondern Zauberer und in seinem Koffer befindet sich außer der Reisezahnbürste eine ganze Reihe wundersamer und verbotener Kreaturen. Diese Tiere gilt es dann mit der Hilfe des Muggles (oder neu-amerikanisch, „no-mags“) Jacob Kowalski (Dan Fogler) und der Aurorin Tina Goldstein (Katherine Waterston) wieder einzufangen.
„Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind” spielt also im selben Universum wie J.K. Rowlings “Harry Potter” Reihe, allerdings zu einer anderen Zeit, an anderem Ort und mit (weitestgehend) anderen Figuren. Der Film funktioniert ohne ein jedes “Harry Potter” Vorwissen, bietet Fans der Reihe aber genügend Futter zur Wiedererkennung. J.K. Rowling selbst hat die Geschichte verfasst, die schnell einen Bogen von der fröhlichen Jagd auf die Tierwesen zu einem übergeordneten Plot spannt, über den man jedoch nicht allzu viel verraten sollte. Nur so viel: beide Daumen hoch.
Das bringt mich nun auch schon zum Fazit: Der Film ist einfach rundum gut. Schauspieler gut, Effekte gut, Geschichte gut, Kostüme und Set-Design gut, wirklich alles gut. Außer dem kurzen Auftritt von Johnny Depp, den es scheinbar ohne farbige Kontaktlinsen und Perücken nicht mehr gibt, aber hey, man kann ja nicht alles haben. „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind” ist ein Film für die kalte Jahreszeit, der für so ziemlich alle Altersklassen funktioniert und einen schnell (Achtung, schlechter Wortwitz) verzaubert. Ein absolutes Muss!
USA/UK 2016, Regie: David Yates, Kinostart: 17. November 2016
(Text: Laura-Marie von Czarnowsky, Bild: Jaap Buitendijk / Warner Bros.)