Neu im Kino: Men & Chicken

02_MACDass dänischer Humor etwas, nennen wir es „eigen“ ist, wissen Fans von Anders Thomas Jensen spätestens seit Adams Äpfel und Dänische Delikatessen. Für alle, die sonst mit Dänemark nur Lars von Trier und cineastische Endzeitdepressionen verbinden, denen sei Jensens neueste politisch unglaublich unkorrekte Groteske ans Herz gelegt.

Kurz nach dem Tod ihres Vaters erfahren die beiden recht unterschiedlichen Brüder Elias (Mads Mikkelsen) und Gabriel (David Dencik) per Videobotschaft, dass sie adoptiert sind, ihr Vater, nun schon weit über 100, auf der Insel Ork (kein Witz) leben soll und sie noch drei weitere Halbbrüder haben. Kurzerhand machen sich beide auf die Reise und stehen kurze Zeit später vor einem heruntergekommenem Anwesen und ihren kauzigen Geschwistern. Schnell stellen die fünf fest, dass sie außer einer Gaumenspalte noch eine weitere Gemeinsamkeit haben, sie sind alle mental nicht ganz auf der Höhe. Zumindest David findet das komisch und stellt Nachforschungen an, mit so manch kurioser Erkenntnis.

Men & Chicken ist geradezu unfassbar geschmacklos, aber das ist auch das Schöne daran. Zuviel soll an dieser Stelle auch gar nicht verraten werden, denn der Film macht am meisten Spaß, wenn man völlig unerwartet mit den völlig skurrilen Einfällen der Brüder konfrontiert wird. Fremdscham und Fassungslosigkeit sind garantiert, wer dies ertragen kann, wird aufs beste unterhalten.

D/DK 2015, Regie Anders Thomas Jensen, Kinostart: 02.07.2015

(Text: Annette Schimmelpfennig, Bild: Rolf Konow DCM)

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