Neu im Kino: Jack Reacher: Kein Weg zurück

nullEigentlich wollte Jack Reacher nichts mehr mit dem Militär zu tun haben. Der zweite Film der Reihe führt den Ex-Militärpolizisten aber genau dorthin – und dazu auch noch direkt in eine weitreichende Verschwörung.

Dass man bei den Verfilmungen der Lee-Child-Reihe wenig Wert auf Chronologie legt, sah man schon beim ersten Teil, der Anfang 2013 erschien. Nahm man sich für den ersten Streifen das neunte Buch der Reihe vor, wurde nun für Teil 2 gar Roman Nummer 18 auserkoren, der erst dieses Jahr erstmals in deutscher Übersetzung erschienen ist.

„Kein Weg zurück“ lautet diesmal der Filmtitel – und genau das muss erneut Tom Cruise in der Rolle des Actionhelden Jack Reacher erleiden. Durch zahlreiche Telefonate hat sich Reacher die Sympathie seiner Nachfolgerin Major Susan Turner („How I met your mother“-Star Cobie Smulders) erarbeitet. Als er irgendwann schließlich unangekündigt in ihrem Büro steht, steht Turner bereits unter Arrest -verhaftet wegen Spionageverdachts. Also stellt Reacher Nachforschungen an, um sie zu entlasten – und steckt plötzlich mitten im Fadenkreuz, als man ihn unter Mordverdacht stellt und ebenfalls kurzerhand ins Gefängnis steckt.

Schon während der Vernehmung gelingt ihm mit einer List die Flucht – und passenderweise befreit er dabei auch die internierte Major Turner, die ihm von nun an schlagkräftig zur Seite steht. Denn die Verfolger sind zahlreich. Nicht nur ist ihnen ein unbekannter Jäger (Patrick Heusinger) im Auftrag der Geheimorganisation Para Source auf der Spur, sondern auch der integre Militärpolizist Lt. Espin (Aldis Hodge). Als wäre das nicht genug, sehen sich Reacher und Turner auch noch verantwortlich für die pubertierende Teenagerin Samantha (Danika Yarosh), während sie verzweifelt versuchen, den Drahtziehern der Verschwörung auf die Schliche zu kommen, selbst am Leben zu bleiben und dabei die Unschuld von Susan Turner zu beweisen.

Ach ja, Action. Die Handlung bietet selbstredend Platz für jede Menge Action- und Kampfsequenzen, bis die Hintermänner endlich zur Strecke gebracht werden. Dass Regisseur Edward Zwick durchaus Erfahrung mit Actionthrillern auf höchstem Niveau hat, bewies er 2001 mit einer Oscar-Nominierung für „Traffic – Die Macht des Kartells“ mit Harrison Ford in der Hauptrolle. Bei „Jack Reacher: Kein Weg zurück“ wird ihm dieses Kunststück kein zweites Mal gelingen, wirken doch einige Kampfszenen arg in die Handlung hineinkonstruiert und die Handlung insgesamt zu abgedroschen. Deutlich abgedroschener noch als der Vorgänger, der zwar auch größtenteils bekannte Action-Routine bot, aber doch noch mit etwas mehr Einfallsreichtum und Spannung als oft verfilmte Militär-Verschwörungs-Standardkost punkten konnte.

USA 2016, Regie: Edward Zwick, Kinostart: 10. November

(Text: Steffen Rieger, Bild: 2016 Paramount Pictures)

Kommentare sind geschlossen.