Neu im Kino: Herz aus Stahl

DF-01649_r_700Whoaaa! Gerade war doch noch Schmusekurs angesagt: Man lag sich gewissermaßen weihnachtlich gestimmt in den Armen, Besinnlichkeitsstimmung, Lieder von Lieb’, Fried’ und Freud’. Und jetzt rollt da so ein martialischer Kriegs-/Heroen-/ Panzerfilm heran, über dessen Sinn (sofern es überhaupt einen gibt) und Unterhaltungswert es sich wirklich streiten lässt. Aber der Reihe nach.

In „Herz aus Stahl“ erleben wir eine fiktive Sequenz aus dem Zweiten Weltkrieg. Es ist 1945, eine US-Panzerdivision steht kurz vor der nächsten Schlacht. Der unerfahrene Norman Ellison (Logan Lerman) wird der Besatzung des Sherman Panzer „Fury“ zugeteilt. Unter Führung eines legendären Sergeant – von allen nur Wardaddy (Brad Pitt) genannt – soll Swan den Panzer steuern. Aber in was für eine Crew abgestumpfter, verrohter Idioten ist er da nur geraten. Einzig Wardaddy lässt etwas davon durchschimmern, was man Rückgrat und Anstand nennt. Wie ironisch. Dummes Gelaber, schnöde Witze, saufen und brutale Gebärden sind die Normalität. Oder ist das nur Fassade? Eines sind die Jungs jedenfalls natürlich alle: stramme amerikanische Patrioten, die, wenn es etwa um ihren Panzer „Fury“, ihre Kameraden oder ihr Land geht, auch Tränchen vergießen können. Der Film zeigt diese Truppe in den letzten Kriegstagen. Sie werden mit ihrem Panzer in eine heikle Situation geraten, sie werden einer Überzahl deutscher Soldaten gegenüberstehen.

Wie bereits angesprochen, lässt sich über den Unterhaltungswert von „Herz aus Stahl“ streiten, denn auch wer (Anti-)Kriegsfilme mag, wird sich irgendwie fragen, was nun eigentlich das Unterhaltsame daran sein soll. Daran ändert auch ein Brad Pitt nichts. Vielleicht ist das Besondere der Panzer: Ein jeder kann sehen, wie in und mit dem rollenden Stahlkoloss Krieg geführt wird, wie darin währenddessen gelebt wird. Und ganz generell, was Krieg mit Menschen macht. Ein düsteres Thema ist es, wohl wahr. Ja, ja, daher nun flugs zurück zum besinnlichen Schmusekurs, denn schließlich ist noch Weihnachtszeit und es ist, juhu, nun auch da, das neue Jahr.

USA 2014, Regie: David Ayer, Kinostart: 01.01.

(Text: Madeleine Owoko, Bild: 2014 Sony Pictures Releasing GmbH)

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