Neu im Kino: Fantatstic Four

DF-06788_700Enge Anzüge, beeindruckende Explosionen, ein Mann aus Flammen und es klappt trotzdem nicht so ganz? Marvel hat uns für stinknormale Superheldenfilme eindeutig verdorben.

Reed Richards (Miles Teller) war schon als kleiner Junge ein großes Genie und hat im Zuge seiner Teeniezeit mit seinem Kumpel Ben Grimm (Jamie Bell) mal eben einen dimensionalen Teleporter gebaut. Was man halt so zwischen Stimmbruch und High School Abschluss macht. Wunderkind Reed wird ruckzuck von der Baxter Foundation rekrutiert, wo er sich mit den Geschwistern Sue (Kate Mara) und Johnny Storm (Michael B. Jordan) anfreundet und bald die erste gemeinsame Reise in (Überraschung!) gefährliche neue Dimensionen ansteht. Es kommt wie es kommen muss: alles läuft schief und die Kids werden zu Superhelden, die erstmal lernen müssen ihre Kräfte zu kontrollieren bevor sie dann am Ende genre-üblich gegen den Big Bad antreten.

Abgesehen von den grausigen Dialogen (die Motivationsreden von Sues und Johnnys Vater bringen die Ohren zum Bluten) ist der Film eigentlich ganz okay. Die Effekte sind gut, der Forschungsteil des Plots macht Spaß und der Bösewicht heißt höchst erfreulicherweise Dr. Van Doom. Dennoch bleibt das Material sperrig und die Figur des Dings vermag nicht zu überzeugen. Marvel hat mit dem neuesten Hulk einen CGI-Helden der Extraklasse, der dem Charme seines Darstellers Mark Ruffalo in nichts nachsteht und nach „Guardians of the Galaxy“ wollte wohl jeder gerne einen kleinen Groot im Garten haben. Der tolle Jamie Bell aber geht in „Fantastic Four“ sang- und klanglos unter sobald er die Wandlung zum moderat lebhaften Steinkoloss hinter sich hat.

Positiv zu erwähnen ist Miles Teller, der überzeugend das Junior-Genie gibt, aber einen besseren Superheldenfilm verdient hätte (wie wäre es mit einer Nebenrolle als Tony Starks nächstem Praktikant?). „Fantastic Four“ kann man sich durchaus angucken, und bei den Motivationsansprachen und dem finalen Dialog Popcorn holen, aber wenn man doch lieber in der Sonne grillen geht, hat man nicht so viel verpasst. Es können eben nicht alle Avengers sein.

USA 2015, Regie: Josh Trank, Kinostart: 13. August 2015

(Text: Laura-Marie von Czarnowsky, Bild: 2015 Constantin Film Verleih GmbH)

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