Neu im Kino: Blade Runner 2049

TRI-07200r3_700Von diesem Sequel träumen nicht nur Androiden: 35 Jahre nach Erscheinen des Kultfilms Blade Runner kommt nun endlich die langerwartete Fortsetzung und schafft, was nur wenigen gelingt, nämlich eine Begegnung auf Augenhöhe zum Original.

Ryan Gosling ist zurück in L.A. und wer dachte, dass dieser mit pseudo-intellektuellem Jazzgeschwafel und Hundeblick nur hormongesteuerte Frauen ins Kino zieht, der sei beruhigt, jetzt kann man, wenn man denn schon Drive vergessen hat, auch als gestandener Mann Fan eines Ryan Gosling-Films werden. Und wenn nicht mal Jared Letos prätentiöses method acting einen Film ruiniert, dann darf man ruhig fragen, was ist denn die Steigerung von Meisterwerk?

Auf Wunsch von Regisseur Villeneuve geben wir an dieser Stelle nur das Nötigste zur Handlung preis. Im Mittelpunkt steht diesmal Officer K (Ryan Gosling), ein Blade Runner wie sein Vorgänger Deckard (Harrison Ford), der während eines Einsatzes unter Leitung von Lieutenant Joshi (Robin Wright) eine Entdeckung macht, die die futuristische Gesellschaftsordnung in Frage stellt. In die Angelegenheit verstrickt ist der zwielichtige Industrielle Niander Wallace (Jared Leto) und es gibt (wie es leider schon der Trailer verrät) ein Wiedersehen mit Deckard selbst.

Bei einigen Filmemachern ist es leicht mit Superlativen um sich zu werfen, aber Villeneuve hat bereits mit Arrival aus dem Vorjahr bewiesen, dass er ein Händchen für vielschichtige Science Fiction hat und auch auf diesem Gebiet dürfte Blade Runner 2049 neue Maßstäbe setzen. Vor allem Roger Deakins unfassbar ästhetische Kameraführung ist hier lobend hervorzuheben, hat man durch diese doch stellenweise das Gefühl durch einen fleischgewordenen Traum zu wandeln. Auch was die Story angeht kann der Nachfolger durchgängig mit seinem Vorgänger mithalten. Trotz rund 2 ¾ Stunden Laufzeit (und seien wir mal ehrlich, in der Zeit haben wir uns schon durch so einige cineastische Katastrophen gequält) kommt keine Langeweile auf, es wird zwar langsam, aber nie langatmig erzählt und es gibt etliche Querverweise zu Theorien, die schon Fans des Originals beschäftigen. Hier darf man dem Hype glauben, Blade Runner 2049 ist definitiv einer der besten Filme des Jahres (und des Genres!).

USA 2017, Regie: Denis Villeneuve, Start: 5. Oktober

(Text: Annette Schimmelpfennig, Bild: Sony Pictures Releasing GmbH)

Kommentare sind geschlossen.