Neu im Kino: A Bigger Splash

A Bigger SplashWenn man weiß, dass ein Film ein Remake eines französisch-italienischen Klassikers mit Romy Schneider, Alain Delon und Jane Birkin (La Piscine) ist und sein Titel eine Hommage an ein David Hockney-Gemälde darstellt, dann kann man sich ungefähr vorstellen, was einen erwartet. Schöne Menschen und ihre unschönen Probleme. Das funktioniert auch fast 50 Jahre nach Erscheinen des Originals noch ziemlich gut.

Rocksängerin Marianne (Tilda Swinton) hat eine Stimmband-OP hinter sich und kuriert sich zusammen mit ihrem Freund Paul (Matthias Schoenaerts) auf einer idyllischen italienischen Insel aus. In die angenehme Stille platzt Harry (Ralph Fiennes), Plattenproduzent und Mariannes Ex, mit seiner Tochter Penelope (Dakota Johnson). Aus dem Traumurlaub wird somit schnell ein Albtraum, denn alle vier haben ihre Geheimnisse, die nach und nach das Klima untereinander vergiften.

Traumhafte Kulisse und Mode wie aus der neuesten Vogue, man möchte dem infernalen Quartett zurufen, dass sie doch einfach die Zeit genießen und einander ignorieren sollen. Andererseits ist es spannend zuzusehen wie die Intrigen immer weiter gesponnen werden. Erstaunlicherweise nimmt man auch allen vieren ihre teils skurrilen Rollen durchgängig ab. Tilda Swinton ist der ideale Bowie-Verschnitt und Ralph Fiennes ist so herrlich überkandidelt, dass man gar nicht weiß, ob man ihn hassen oder sich über ihn amüsieren soll. Selbst Dakota Johnson nimmt man die dauergelangweilte Pool-Lolita ab, auch wenn man weiß dass sie eigentlich zu alt dafür ist. A Bigger Splash ist demnach beste unterkühlte Unterhaltung für die ersten warmen Tage des Jahres.

FR/GB/IT, Regie: Luca Guadagnino, Start: 5.5.

(Text: Annette Schimmelpfennig, Bild: Studiocanal)

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