Dunkle Wolken sind in Ragnar Lodbroks (Travis Fimmel) Welt aufgezogen. Damit ist freilich nicht das überwiegend nass-kalte, neblige Wetter in Kattegat gemeint, sondern die düstere Krisenstimmung dieses ersten Teils von Staffel 4.
Diverse Konflikte brechen über den Wikingerkönig herein: Noch stark von der letzten Schlacht angeschlagen muss der sich etwa dem schon länger gärenden und jetzt offenen Zwist mit seinem eigentlich engen Gefährten Floki (Gustaf Skarsgård) stellen, da dieser Ragnars Mönchfreund Athelstan tötete. Und auch seiner Frau, Königin Aslaug (Alyssa Sutherland,) kann er sich nicht mehr sicher sein, nachdem die sich im jeglichen Sinne dem geheimnisvollen Wander Harbard (Kevin Durand) hingab. Überdies ist Ragnars Bruder Rollo (Clive Standen) in Paris zurückgeblieben und findet immer mehr Gefallen an der Lebensweise der christlichen Franken. Letztlich läuft alles auf einen erneuten Angriff auf Paris hinaus. Doch wie wird sich Rollo verhalten?
Volume 1 ist also vor allem von zwischenmenschlicher Dramatik, sozusagen von „Irrungen und Wirrungen“, bestimmt. So werden auch die Ränke der angelsächsischen Königshäuser von Wessex und Mercia sowie die am Hofe Kaiser Karls (Lothaire Bluteau) in Paris noch mehr in den Blick genommen. Mystische Elemente und Darstellungen der Wikingerkulte sind hingegen leider nur wenige dabei. Das macht sich auch etwas im Spannungsbogen bemerkbar. Richtig packend wird es erst zum Ende hin. Dabei muss man natürlich bedenken, dass bei einem ersten Teil meistens noch nicht das ganze Pulver verschossen wird. So wird da sicherlich noch einiges kommen.
USA/UK/IRL 2016, Twentieth Century Fox Home Entertainment, VÖ: 12. Oktober
(Text: Madeleine Owoko, Bild: Twentieth Century Fox Home Entertainment)