Fritten, Bier & Comics – Citytrip nach Brüssel

brussel2 KopieWahrscheinlich verbinden die meisten von euch Brüssel auch nur mit dem Sitz der EU und der unmittelbaren Nähe zu anderen Hauptstädten Europas (London, Amsterdam, Paris, Luxemburg). Uns ging es nicht anders. Gibt es doch wahrlich attraktivere Ziele in Belgien. Doch wir nahmen uns den urbanen Underdog 3 Tage lang genauer unter die Lupe und wurden von seinem Charme eingewickelt. Optisch besticht Brüssel durch wundervolle Bauwerke: Jugendstil, Barock, Gotik und Moderne vermischen sich zu einem reizvollen Gesamtbild, das so selbstverständlich ist, dass es den Besuchern erst auffällt, wenn sie vom Aussichtsplatz auf dem Vorplatz des Gerichtsgebäudes herunter gucken und das Atomium erst bei genauem Hinschauen aus dem Stadt-Panorama herausfällt. Aber nicht nur architektonisch zeigt Brüssel seine Vielfalt. Es ist auch ein Melting Pot etlicher Kulturen, denn rund drei Viertel der Bewohner sind ausländischer Herkunft. Im schönen Viertel Ixelles beispielsweise findet man sich in Klein-Afrika wieder. Supermärkte mit exotischen Früchten und Gemüse reihen sich an afrikanische Restaurants und Cafés. Das urige, alternative Viertel Les Marolles wiederum ist Heimat für viele Spanier, Portugiesen, Franzosen und Bürger aus dem Maghreb. Trotz der ganzen Vielfalt ist Brüssel aber eine überschaubare Stadt – was jedoch nicht heißt, dass man nicht immer wieder etwas Neues entdeckt. Auch neben den üblichen Sightseeing-Spots wie Männeken Pis, der wohl kleinsten Sehenswürdigkeit der Welt, gibt es jede Menge zu besichtigen, essen, trinken und erleben. Hier kommt daher unser kleiner Brüssel-Guide für alle, die die Stadt näher kennenlernen möchten.

Anfahrt:
So schnell wie nach Brüssel kommt ihr von Köln aus in keine andere benachbarte Hauptstadt. Nicht mal 2 Stunden seid ihr mit den Zügen von Thalys unterwegs. Und das schon ab 19 Euro pro Nase.

Unterkunft:
Auf den üblichen Hostel- und Hotelbuchungsportalen tummeln sich Übernachtungsangebote ohne Ende. Am besten sucht ihr euch etwas in den zentrumsnahem Vierteln, denn so könnt ihr alles zu Fuß ablaufen und braucht kein Geld für Bus&Bahn auszugeben. Unsere Empfehlungen sind das Bed&Breakfast Longe Vie in Ixelles, das Sleep Well Hostel in der Nähe des Grand Place (also sehr zentral) und das Designer B&B Le White Room. Wer bereit ist, etwas tiefer in die Geldbörse zu greifen, der nächtigt im traumhaft eingerichteten B&B Chambres en Ville.

Unsere Brüssel-Tipps:

Flohmarkt Vieux Marché am Place du jeu de balle
Mehr Flohmarkt als dieser hier im Quartier Marolles geht wohl kaum. Antiquitäten, Kunsthandwerk, Kitsch und Plunder warten hier wild durchmischt auf neue Besitzer. Aber auch außerhalb des Marktes geht das Shoppen weiter, denn in den Straßen um den Platz herum haben sich etliche Vintage-Läden angesammelt.

Pianocktail
Ihr dachtet, ein Piano, das Cocktails produziert, sei nur eine Erfindung, die in surrealen französischen Filmen vorkommt? Dann habt ihr euch mächtig getäuscht, denn in diesem Kulturcafé steht so ein Ding. Nebenbei steigen hier auch Konzerte, Ausstellungen und andere gesellschaftliche Events. Und montags bis freitags gibt es von 11:30 bis 16 Uhr einen vegetarischen Mittagstisch.

Elevator to the sky
Allerfeinste Aussichten warten auf jeden, der am Platz Breughel L’ancien im Marollenviertel in den kostenlosen Aufzug steigt. Oben angekommen (am Place Poelaert) könnt ihr nicht nur das pompöse Justizgebäude bewundern, sondern auch das Panorama von Brüssel – inklusive Atomium hinten am Horizont.

Recyclart
Das Recyclart Art Center ist Bar und Kunstzentrum in einem. Beheimatet in einer ehemaligen Bahnstation kommt hier die Underground Arty Farty Szene zusammen und stellt allerlei Kreatives auf die Beine, wie z.B. Konzerte, Filmvorführungen, audiovisuelle Installationen, Kunstausstellungen, Lesungen und und und.

Magritte Museum
Auf jeden Fall einen Besucht wert: Hier gibt es die weltgrößte Sammlung von René Magrittes Kunstwerken. Jeden ersten Mittwochnachmittag im Monat ist der Eintritt frei. Und diejenigen, die nicht älter als 25 sind, können sich freuen, denn dann sind nur 2 statt 8 Euro zu zahlen.

Beursschouwburg
Den Namen können wir zwar nicht aussprechen, aber ist ja auch egal, denn bei der zentralen Lage und dem imposanten Gebäude müsst ihr bestimmt nicht nach ihm fragen. Kunst, Musik und Filme gibt es hier zu entdecken. Besonders zu empfehlen sind die Konzerte auf der Dachterrasse im 5. Stock, die oftmals sogar gratis sind.

Houtsiplou
Neben dem viel bekannteren Comics Café ist das hier ein weiterer Hotspot für leckere Burger. Die Brasserie ist voller bunter Fotografien und Wandmalereien und immer gut besucht. Gute Nachricht für Veggies: Alle Burger kann man auch mit Quorn statt mit Fleisch bestellen.

Comus & Gasterea
Lasst euch nicht von dem hässlichen Schild und der nicht wirklich liebevollen Einrichtung abschrecken, denn hier ist ein wahrer Eismeister am Werk, dessen jahrzehntelange Erfahrung man auch schmeckt. Neben den klassischen Sorten kredenzt der Besitzer abgefahrene Mischungen wie Drei-Pfeffer-Eis, Schoko-Orange (mit frischen Orangenstückchen) und gesalzenes Karamell.

Musikinstrumente-Museum
Dieses Museum beherbergt die weltgrößte Sammlung an Musikinstrumenten: Rund 1200 Exemplare sind hier ausgestellt. Audio-Guides mit Musik gibt es gratis zum Eintrittspreis dazu. Und wenn man schon mal da ist, sollte man unbedingt das Café auf der Dachterrasse aufsuchen: Super Aussicht über die Stadt!

Parc Cinquantenaire
Schon gewusst? Die Hälfte der Fläche der Region Brüssel ist Grünfläche. Eine besonders hübsche Grünfläche ist dieser Park, bekannt als der „Jubelpark“. Vor der Kulisse des mächtigen Triumphbogens lässt sich hier die Sonne besonders gut genießen.

Comic-Fassaden
An Comics kommt in Brüssel natürlich keiner vorbei. Überall findet man Comic-Läden und das belgische Comic Zentrum klärt Museumsbesucher über die Entstehung von Tintin & Co. auf. Am beeindruckendsten sind jedoch die überall in der Stadt verstreuten Hausfassaden, an denen riesige Comic-Malereien prangen. In der Touristen-Information am Grand Place bekommt ihr einen Stadtplan mit eingezeichnetem Comic-Rundgang.

Nijinski
Wer Buchläden mag, wird diesen hier lieben. Schon das Schaufenster, das immer wieder einem anderen Thema entsprechend dekoriert wird, zieht einen förmlich in den Laden hinein. Drinnen warten Pflanzen und Sitzgelegenheiten, die Bücher sind gut sortiert und es gibt auch etliche fremdsprachige Ausgaben. Unmöglich, hier mit leeren Händen rauszugehen.

The Collector / Record Gallery
Plattennerds finden hier ihr Paradies. Schon seit vielen Jahren schallt die Musik aus diesem Laden, der tausende Vinyl-Scheiben aus allen möglichen Genres anbietet. Bringt viel Zeit zum Stöbern mit.

Délirium Café
Diese Bar steht im Guinness-Buch der Rekorde, denn auf der Getränkekarte stehen ca. 2.400 verschiedene Biere. Klar, dass es da lustig zugeht wie in einem irischen Pub. Und ebenso leider klar, dass hier die Touristenscharen ein und aus gehen. Trotzdem sollte man sich hier mindesten eine der 2.400 Hopfenkaltschalen gönnen.

Schokolade am Place du Grand Sablon
Neben Comics und Bieren ist es natürlich vor allem die Schokolade, für die Belgien bekannt ist. Die bekanntesten und edelsten Chocolatiers sind unter anderem auf diesem Platz zu finden. So zum Beispiel Neuhaus, Godiva, Wittamer und Marcolini. Kostet alles schweineviel Geld, aber man gönnt sich selten solch besondere Köstlichkeiten.

SU_9532_1A_DDI_BRUESSEL_D_NEU.Q7:PPPGEWINNEN: Schön anzusehen, kompakt und überschaubar – so wie Brüssel selbst ist auch dieser Reiseführer von DuMont Direkt. Im handlichen Format präsentiert er die Highlights der Stadt, stellt Szeneviertel, Shoppingmeilen und die besten Adressen vor. Ein großer Cityplan liegt auch noch bei. Wir verlosen 3 Exemplare des City-Führers. Schickt uns bis zum 1. Juni eine Mail mit dem Betreff „Brüss Lee“ an gewinnen@slik-magazin.de.

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