Der perfekte Italien-Trip

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Wir haben mal wieder keine Kosten und Mühen gescheut und sind für euch durch die schönsten Eckchen der Welt getingelt. Diesmal hat es uns nach Italien verschlagen. Von Neapel ging es nach Ischia und über Bologna nach Mailand. Wir haben etliche Pizzen gegessen, literweise Wein getrunken und Unmengen an Kugeln Eis geschleckt. Hier verraten wir euch unsere Tipps für ein gelungene Reise vom Süden bis zum Norden des Stiefels.

NEAPEL:
Startpunkt unseres Trips war Neapel. Man hört ja häufig Negatives über die drittgrößte Stadt Italiens: Runtergekommen, vermüllt, kriminell. In der Tat kriegt man einen kleinen Kulturschock, wenn man mit dem Flughafenbus am Platz Garibaldi ankommt. Schön und sauber ist was anderes. Aber spätestens, wenn man durch die Altstadt streift, vom Castel Sant’ Elmo herunterblickt oder bei Sonnenuntergang am Platz Dante eine Dose Moretti trinkt, hat einen der Charme der Stadt gepackt.

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Hinkommen:
Dem Angebot von Germanwings sei Dank war der Hinflug unverschämt günstig. Und die Erfahrung zeigte mal wieder: Lieber schon einige Monate im Voraus buchen – das schont den Geldbeutel. Als zweite Anflugstelle ist auch Tuifly zu empfehlen.

Ankommen:
Der Alibus ANM fährt in ca. 15 – 20 Minuten vom Flughafen bis zum Hauptbahnhof am Piazza Garibaldi. Fahrkarten gibt es im Bus oder im Sunstore iam Flughafen zu kaufen. Das Alibus-Ticket ist 90 Minuten gültig und kann für die Circumvesuviana, eine U-Bahn-Fahrt, eine Bus- oder Funcolarefahrt genutzt werden.

Unterkommen:
Die Unterkünfte in Neapel sind vergleichsweise billig. Wer keine hohe Ansprüche hat und sich mit einem einfachen, gut gelegenen Hotel zufrieden gibt, dem empfehlen wir das San Giorgio. Vor allem der Blick aus dem Fenster gibt einen authentischen Blick auf die Stadt bzw. deren Hinteransichten. Günstig, ruhig und nur 5 Minuten vom Platz Garibaldi und 10 Minuten von der Altstadt entfernt. Ebenfalls eine gute Adresse, jedoch nicht ganz so zentral, ist das La Controra Hostel, das einen schönen, grünen Innenhof bietet.

Rumkommen:
Es gibt viel zu entdecken in Neapel, keine Frage. Hier kommt eine Best-of-Auswahl unserer Tipps:

Unter der Stadt: Sehr lohnenswert ist eine Führung durch den Untergrund Neapels. Der Eingang befindet sich in der Piazza san Gaetano 68, erkennbar an den blau-weißen Flaggen. Mehr Infos gibt es bei Napoli Sotterreana.

Die beste Pizza: Die absolut leckerste Pizza unseres Lebens haben wir bei Di Matteo in der Altstadt gegessen. Und da sind wir nicht die einzigen: Hier war auch schon Bill Clinton zu Gast. Man sollte jedoch Zeit und gute Nerven mitbringen. Und am besten auch ein paar Brocken Italienisch. Dann wird man mit einer unschlagbar günstigen Pizza belohnt, die einfach himmlisch schmeckt. Am besten die mit Auberginen nehmen!

Schönster Ausblick: Ein tolles Panorama bietet sich vom Berg, auf dem das Castel Sant’ Elmo steht. Auch ohne Eintritt in die Burg lohnt sich der Aufstieg. Die Umgebung rundherum ist auch nicht ohne.

Das bekannteste Gebäck: Sfogliatelle nennt sich die süße Blätterteig-Spezialität aus Neapel, die ihr unbedingt probieren solltet. Am besten bei Scaturchio.

Gutes Eis: Längst kein Geheimtipp mehr, aber muss einfach erwähnt werden, weil hier Qualität und Kreativität zu superleckeren, cremigen Kugeln verschmelzen: Das Gay Odin mitten im Zentrum.

Ausflug nach Pompeji: Ein Tagestrip nach Pompeji ist natürlich ein Muss. Fallt aber bloß nicht auf Touristenfallen rein, die teure Ausflüge per Bus abnbieten. Einfach vom Untergeschoss des Hauptbahnhofs aus mit der Regionalbahn Circumvesuviana in Richtung Sorrento fahren und an der Station Villa dei Misteri aussteigen, dann landet ihr am Haupteingang der Ruinenstadt.

ISCHIA:
Nach dem Lärm und Stress in Neapel ist ein Aufenthalt auf Ischia pure Entspannung. Die Insel hat einen vulkanischen Ursprung. Da unter ihr noch immer glühendes Magma brodelt, gibt es hier viele Thermen und Heilbäder. Stellenweise ist der Sand über 100° heiß!

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Hinkommen:
Vom Piazza Garibaldi fährt der Alibus bis Porto Di Massa bzw. Molo Beverello, von wo aus die Fähren zu den Inseln (Capri, Ischia, Procida) abfahren. Zu Fuß ist man ca. 20 Minuten unterwegs. Wir haben die Fähre von Caremar genommen. Auf deren Website findet man die genauen Abfahrtstermine.

Unterkommen:
Wir übertreiben nicht, wenn wir sagen, dass unsere Unterkunft das Paradies auf Erden war. Gelegen im ruhigen Ort Maronti hat man in der Casa Antonio absolute Ruhe. Aber das beste: Die kleine Pension, die von einem liebenswürdigen Pärchen betrieben wird, liegt auf einem Hügel und bietet so einen atemberaubenden Ausblick aufs Meer. Alle Zimmer haben einen eigenen Balkon, sind sauber und schön eingerichtet. Das Frühstück besteht u.a. aus selbstgebackenem Brot und Tomaten aus dem Garten und wird auf der Sonnenterrasse serviert. Hach, ein Traum.

Rumkommen:
Auf Ischia gibt es viel zu erkunden, aber in erster Linie sollte man hier entspannen. Während in Ischia Porto auch Party geht, ist das beschauliche Maronti vor allem für seinen schönen Strand bekannt. Aber dann wären da noch diese schönen Fleckchen:

Olmitello Quelle: Nicht weit vom Maronti Strand entfernt liegt diese Quelle in einer 400m langen Schlucht aus Tuffstein. Das Wasser soll eine heilende Wirkung haben.

Olympusgarten: In dieser kleinen Hydrotherme findet ihr, umgeben von exotischen Pflanzen, Becken mit schwefel- und eisenhaltigem Wasser, das das Wohlempfinden mit Sicherheit steigert.

Cava Scura: Die antiken Thermenbadewannen in dieser Schlucht liefern ca. 90° warmes Wasser, das z.B. gegen Muskelverspannung helfen soll.

Restaurant Oasi la Vigna: Rein zufällig sind wir hier reingestolpert – danke, Zufall! Inmitten einer bunten Pflanzenvielfalt liegt dieses Restaurant, das mit der Natur zusammengewachsen zu sein scheint. Das Essen ist frisch und geschmacksexplosiv. Probiert unbedingt die hausgemachte Pasta!

BOLOGNA:
Nach fünf Tagen Faulenzen hatten wir aber schon wieder Sehnsucht nach Kultur – was länge da näher, als die älteste Universitätsstadt Europas zu besuchen?

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Hinkommen:
Auf eine Sache solltet ihr allerdings achten: Vor allem in der Hochsaison empfiehlt es sich, die Zugtickets für längere Strecken vorher zu buchen. Aaaaaber: Nicht zu knapp kalkulieren, wenn man von Ischia aus nach Bologna muss, denn selbst mit einstündigem Puffer ist es nicht getan. Wann die Fähre angeblich ablegt und ankommt, hat nichts zu sagen. Verspätungen von ein, zwei Stunden sind auf dem Wasser scheinbar irgendwie normal. Dafür ist die italienische Bahn umso pünktlicher.

Unterkommen:
Zwischen all den schönen, alten Bauten stehen auch viele prächtige Hotels. Ein halbwegs bezahlbares ist das Hotel Porta San Mamolo, das vor allem Nostalgiker aufjauchzen lässt. Wer sich mit spartanischeren Verhältnissen begnügt und nicht weit vom Bahnhof laufen möchte: Das Astoria Hotel um die Ecke vom MAMbo, dem Museum für moderne Kunst, ist günstig und sauber.

Rumkommen:
Einfach nur rumlaufen und Bauklötze bestaunen – das geht in Bologna sehr gut, denn von letzteren gibt es jede Menge in Form von wunderschönen Kirchen, Villen und natürlich der berühmten Universita di Bologna, die 1088 gegründet wurde. Flanieren bei Regen? In Bologna auch kein Problem, denn es ziehen sich rund 40km Arkaden durchs Zentrum. Was wir sonst noch empfehlen können, lest ihr hier:

Leckere Pizza: Die Osteria Belle Arti liegt um die Ecke von der Uni und so kunstvoll ihr Name klingt, so lecker ist zumindest die Pizza – zu den restlichen Gerichten können wir nichts sagen, aber alle unsere Tischnachbarn sahen zufrieden aus. Auch toll: Die Trattoria di via Serra. Und die Trattoria Baraldi. In letzterer gibt’s sogar vegane Gerichte.

Bestes Eis: Gibt es in der Cremeria Santo Stefano. Allein schon das Interieur beweist Geschmack – und dann erst das Eis! Haut einem glatt die Schuhe weg. Frisch und cremig, wie es sein muss. Die Sorbetteria Castiglione ist aber auch nicht zu verachten.

Schallplatten: Schon seit vier Jahrzehnten kann man sich im Disco d’Oro durch Tonträger aus den Sektoren Indie, Electro, Soul und artverwandte Genres flippen.

Schönes aus Papier: Im Inuit Bookshop gibt es nicht nur eine kunterbunte, liebevoll ausgewähltes Angebot an Büchern (größten teils illustrierte Kinderbücher), sondern auch zauberhafte Siebdrucke und andere kleine Kunstobjekte.

Alles in Einem: Bagels, Cupcakes, Klamotten, Bücher, Designprodukte, Poster, Spielwaren – das alles wird im ZOO angeboten, einem Laden mit ganz viel Herz und Stil.

Bierchen & Snacks: Die kleine, hippe Bar Lestofante mit der wundervollem Vintage-Einrichtung eignet sich perfekt, um vorzuglühen und eine Kleinigkeit zu essen. Abends stehen aber auch immer wieder Konzerte und DJ-Sets auf dem Programm.

MAILAND:
Unsere letzte Station war dann Mailand – die Stadt, in der Schönheit und Hässlichkeit vereint sind.

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Unterkommen:
Das Hostel Ostello Bello ist eine richtige Wohlfühloase mit einer Einrichtung wie aus einem skandinavischen Flohmarktladen. Die Preise sind fair und die Lage top. Eine Schippe teurer, aber noch besonderer: das Bed & Breakfast Vietnamonamour mit fantastisch durchdesignten Zimmern, die einen in eine andere Welt entführen.

Rumkommen:
Müssen wir den Dom und die Galleria Vittorio Emanuele II. noch erwähnen? Nee. Also. Dann mal lieber hier unsere Tipps abseits vom üblichen Sightseeing.

Knochenkirche: Ganz schön spooky geht es in der Chiesa di San Bernardino alle Ossa zu, denn in der Kapelle zieren tausende Schädel und Knochen die Wände und Decke.

Feinstes Gebäck: Die trendy eingerichtete Bäckerei Pavé hat neben jeder Menge süßer Schweinereien auch schmackhaftes, fluffiges Brot.

Eisparadies: Kein Geheimtipp, aber ein Muss ist das Grom, denn hier gibt es einfach sehr gute Eiscreme, immer mit besonders fancy Sorten am Start.

Gutes Essen: Das unscheinbare L’antro della Sibilla hat zwar nicht gerade den Preis für die schönste Einrichtung verdient, dafür punktet es mit einem traumhaften Tiramisu. Aber auch der Rest von unserem Menü – frittierte Zucchiniblüten und Zitronen-Ravioli – war äußerst lecker.

Subkultur: Im selbstverwalteten Cox18 finden seit den 70er Jahren verschiedene kulturelle Events wie Konzerte, Filmvorführungen, Vorträge, Theater & Co statt.

Kreative Mode: Fantasievoll eingerichtet, bietet das Wait and See ausgefallene Kreationen für Fashion Victims, aber auch für Liebhaber von Wohnaccessoires und allerlei Schnickschnack.

Flohmarkt: Auf dem Flohmarkt Fiera di Sinigaglia entlang der Viale d’Annunzio gibt’s jeden Samstag von antiken Möbeln über Vintage-Klamotten bis hin zu afrikanischen Produkten alles zu erstehen, was man so braucht oder nicht braucht.

Urbaner Bauernhof: Die Cascina Cuccagna ist ein riesiges, altes Bauernhaus mitten in der Stadt und kulturelles Zentrum, Restaurant und Hostel in einem. Auf dem romantischen, von Grün umgebenen Gelände wird vor allem dem ökologischen Essen gefrönt.

Weine über Weine: In der schnuckeligen Weinbar Le Cantine Isola sind überwiegend Einheimische vorzufinden – was ja immer ein gutes Zeichen ist. Hier gibt es Weine aus aller Welt, die man im Sommer auch schön auf der kleinen Außenterrasse genießen kein. Kostenlose Snacks sind, wie so oft in italienischen Bars, inklusive.

Clubbing & Konzerte: Ein nicht unbekannter Urgestein in Mailands Nachtleben ist der Tunnel Club, der in einer alten Bahnhofsstation untergebracht ist. Vor allem das Konzertprogramm gibt gut was her!

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