Buchtipp: Simone Lappert – Wurfschatten

Ada heißt eigentlich Adamine. Sie ist 25 Jahre alt – aber sie weiß jetzt schon, dass sie nicht mehr lange leben wird. Mit einem Stethoskop hört sie immer wieder ihr Herz ab, beobachtet die Schatten der Passanten auf dem Gehsteig, während sie sich mehr und mehr in ihrer Wohnung einigelt. Nicht nur, dass sie Freundschaften total vernachlässigt, sogar ihren Job als Schauspielerin will sie wegen ihrer Ängste nicht mehr richtig wahrnehmen und so wird auch das Geld immer knapper. Um sich selbst zu therapieren, hat sie ein Extrazimmer eingerichtet, in dem sie all das aufbewahrt, was ihre Ängste symbolisiert: Zeitungsartikel, Fotos von verstümmelten Körperteilen, Gehirntumor-Röntgenbilder, die sie auf dem Flohmarkt gekauft hat. Eines Tages sitzt plötzlich Juri, der Enkel von Adas Vermieter, in ihrer Küche. Er entpuppt sich als ihr neuer Mitbewohner – als Ausgleich für den Mietrückstand, den Ada sich selbst eingebrockt hat. Die neuen Lebensumstände und das Eindringen dieses Fremden in ihre zerbrechliche Welt bringen Ada völlig aus dem Konzept. Doch sie und Juri, der im Gegensatz zu Ada „reale“ Erlebnisse mit Krankheit und Tod vorweisen kann, kommen sich mit der Zeit unerwartet nahe…