Buchtipp: Genevieve Cogman – Die unsichtbare Bibliothek

Cogman_unsichtbare_Bibliothek_final.inddEs gibt ihn ja, diesen Trend zu Mehrteilern. „Die Unsichtbare Bibliothek“ ist hier keine Ausnahme: Band zwei und drei sind schon anvisiert. Doch lohnt sich die Leseinvestition von 427 Seiten für den ersten Band?

„Die Unsichtbare Bibliothek“ ist ein Fantasyroman für Buchliebhaber. Irene Winters ist Juniorbibliothekarin in der mysteriösen Bibliothek, die aus allen möglichen Parallelwelten seltene Bücher akquiriert. Und mit akquirieren ist hier von Stehlen bis Kaufen nun wirklich alles gemeint. Irene bekommt einen Praktikanten zur Seite gestellt (die Generation Praktikum macht also auch vorm Fantasyroman keinen Halt) und stolpert fortan mit einem Sherlock Holmes Verschnitt (leider ohne Watson) durch ein Steampunk London mit Vampiren, Werwölfen, Roboterraupen und natürlich bösen Elfen. Das Ziel der Expedition ist eine seltene Ausgabe von Grimms Märchen.

Ist also ganz schön was los in Genevieve Cogmans erstem Roman. Der Aufbau der fantastischen Welt ist sehr komplex und man braucht eine Weile, bis man sich zu Recht gefunden hat. Dafür ist Cogmans Roman dann aber sehr erfrischend und verspricht vor allem in den beiden kommenden Bänden große Mysterien und Handlungsbögen. Der erste Band ist also eine gute Investition in eine spannende Reihe. Irene ist eine sympathische Protagonistin, und ihre Konkurrentin Bradamant, die schneller die gut manikürten Klauen ins Grimmsche Wunderwerk schlagen möchte, natürlich gemäß den Regeln guten Erzählens noch interessanter. Der nächste Band erscheint in England übrigens bereits im Februar. Genug Zeit, um bis dahin 427 Seiten Steampunk-Sherlock mit Vampiren zu lesen.

(Text: Laura-Marie von Czarnowsky, Verlag: Bastei Lübbe)

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