Neu im Kino: Brooklyn – Eine Liebe zwischen zwei Welten

B_002_2K3A2280_700Neben den lauten, schrillen und actionreichen Filmstarts im Januar sind auch jene zu finden, die langsamere, beschaulichere Töne anschlagen. Sie bringen ein erfrischende Abwechslung mit sich, insbesondere, wenn sie so einfühlsam und unterhaltsam wie „Brooklyn“ sind. Es handelt sich dabei um eine Adaption des gleichnamigen Romans von Colm Tóibín.

Irland der 1950er Jahre: Die junge Eilis (Saoirse Ronan) tritt, einem besseren Leben entgegen, eine Schiffsreise nach New York an. Da ist sie nicht die einzige, denn insbesondere junge irische Frauen versuchten noch in den 50er Jahren an anderem Ort, meist Amerika, ihr Glück, vor allem einen Arbeitsplatz, eine zweite Heimat zu finden. In Brooklyn angekommen lernt sie den Italoamerikaner Tony (Emory Cohen) kennen, der, entgegen der kühlen, distinguierten, auch blasierten  Verhaltensweisen in ihrer irischen Heimatstadt, eine so ganz andere Lebensart hat. Die beiden werden ein Paar. Als Eilis geliebte Schwester plötzlich verstirbt, kehrt sie kurzzeitig nach Irland zurück. Dort lernt sie den Iren Jim (Domhnall Gleeson) kennen.

„Brooklyn“ ist der Story nach schon Balsam fürs Gemüt. Den Film zeichnet zudem ein behutsamer, fast liebevoller, auch humorvoller Umgang mit den Figuren aus. Mit ruhigem Blick folgt er deren Befindlichkeiten, Sehnsüchten, Stärken und Schwächen, ohne diese bloßzustellen. Anschaulich vermittelt er die Lebenssituationen und Hoffnungen dieser irischen Frauen, die sich nach Amerika aufmachten, um einen Platz im Leben zu finden. Da wird geweint und gelacht, Traurigkeit liegt eng bei Heiterkeit. Es ist ein toller, interessanter Film: warmherzig, feinsinnig, tragisch und humorvoll.

IRL/GBR/CAN 2016, Regie: John Crowley, Kinostart: 21.01.

(Text: Madeleine Owoko, Bild: Twentieth Century Fox)

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