Arbeiten ist der neue Urlaub

P1020068Du bist ein „open-minded“ Mensch und hast mal wieder Fernweh. Die Semesterferien stehen vor der Tür und du hast noch etwas Geld im Sparschwein. Also möchtest du reisen, neue Kulturen und Länder kennen lernen. Du hast auch schon eine ungefähre Ahnung, wo es hingehen soll, fragst dich nur wie?

Deine erste Möglichkeit: Du könntest Freunde besuchen, die an interessanten Orten wohnen. So hast du immer einen ortskundigen Guide an deiner Seite und zusätzlich ein Dach überm Kopf. Fragt sich nur, ob Passau, Darmstadt oder Kiel zu den „Places to be“ gehören…

Die nächste Option wäre das Backpacken. Ungefähre Route rausgesucht, Rucksack angeschnallt und los geht’s. Super für Kurzentschlossene und Last-Minute-Trips, allerdings sind der schwere Rucksack und die Übernachtungen im Hostelzimmer neben schnarchenden Männern nicht für jeden etwas. Bliebe da noch der gute alte Familienurlaub. Der ist wirklich sehr komfortabel und kostet im besten Fall gar nichts. Aber ob man im Nest bei Mama und Papa seine Abenteuerlust wirklich befriedigen kann?

Was übrig bleibt ist… Volunteeren! Die neue Art, Urlaub zu machen, ist nämlich gar keinen Urlaub zu machen, sondern zu arbeiten – und zwar für lau. Dafür arbeitest du gemeinsam mit Menschen aus aller Welt an spannenden Projekten. Diese werden durch Organisationen vermittelt. Das Ganze läuft so ähnlich wie Au-Pair-Vermittlungen. Man zahlt (leider horrende Summen), damit eine Agentur einen Projektvorschlag macht. Die Möglichkeiten sind schier unendlich: vom Waisenhaus in Indien, der Tierauffangstation in Australien bis hin zum Elefantenpark in Südafrika. Ganz gleich in welchem Projekt und an welchem Ort du bist, das Volunteeren bietet unglaublich viele Vorteile.

1. Durch die Arbeit mit den Einheimischen lernt man die Kultur richtig kennen und sieht weitaus mehr als ein „normaler“ Tourist. Die Einheimischen sind meistens froh, dass man sich für ihr Land interessiert und es unterstützt. Deswegen sind sie auch sehr hilfsbereit und offen für alle Fragen.

2. Neben den Einheimischen lernt man andere Volunteers aus der ganzen Welt kennen. Es macht Spaß, sich über seine Heimat auszutauschen und mal wieder ein paar verstaubte Fremdsprachenkenntnisse aufzubessern. Vielleicht findet man hier auch die Freunde, die man bei einer nächsten Reise besuchen kann.

3. Da man so viele neue Leute kennen lernt, ist es überhaupt kein Problem, alleine zu reisen. Sollte man keinen geeigneten Reisepartner finden, braucht man sich also keine Sorgen zu machen. Es ist definitv möglich, seinen Traum alleine zu verwirklichen. Das ist im Zweifelsfall sowieso viel spannender.

4. Bei so vielen internationalen Volunteers ist Englisch natürlich Pflicht. Auch wenn es am Anfang etwas schwierig ist, sich nur auf Englisch auszudrücken, lernt man schnell dazu und verbessert seine Sprachkenntnisse im Nu. Definitiv ein Plus für spätere Arbeitgeber.

5. Volunteering oder ehrenamtliche Arbeit sind sowieso ein absoluter Hingucker im Lebenslauf. Auch für Stipendien- und Auslandsbewerbung ist es immer von Vorteil, sich ehrenamtlich zu engagieren. Solltest du schon einen Job haben, sprich doch mal mit deinem Arbeitgeber, ob es ein paar Extratage Urlaub für Volunteering gibt. In Amerika ist das bereits gang und gäbe.

6. In seiner Freizeit hat man als Volunteer immer noch die Möglichkeit, die Umgebung zu erkunden und die anderen Touristenaktivitäten nachzuholen. Dabei könnte man außerdem Glück haben und Vergünstigungen oder sogar freien Eintritt bekommen. Das ist doch mal eine Investition!

7. Der unschlagbare Grund für Volunteeren ist mit Sicherheit das Projekt. Wer ist schon einmal von einem Elefantentöröt geweckt worden oder hat Gepardenbabys aufgezogen? Wer hat schon das Herz von afrikanischen Waisenkindern erobert oder Jugendlichen in Townships den richtigen Weg gezeigt? Das sind Erlebnisse, die man mit Sicherheit nie wieder vergessen wird.

Also fangt an mit der Suche, die Semesterferien kommen schneller als man denkt!

SLIK-Autorin Tabea Horst hat einen Monat in einem Elefantenpark in Südafrika als Volunteer gearbeitet. Dort war sie in die alltäglichen Aufgaben eingebunden, die im Umgang mit Elefanten anfallen. Dazu gehören zwar auch das frühe Aufstehen und Stall ausmisten, aber nichtsdestotrotz war es ein unvergessliches Erlebnis, das sie niemals vergessen wird.

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