Amerikas Westküste in 3 Wochen, Teil 3: Kalifornien

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Endlich angekommen im Sonnenstaat der USA: Kalifornien! Mit dem Auto geht es immer weiter an der Küste entlang über den Highway No. 1 Richtung San Francisco. Sehr praktisch: Die Strecke ist äußerst touristenfreundlich, sodass zu jedem spektakulären Küstenpanorama (und davon gibt es sehr, sehr viele) auch ein Parkplatz direkt an der Straße gebaut wurde. Man kann also spontan drauflosfahren und einfach anhalten, wann immer sich wieder eine paradiesische Aussicht bietet. Also alle paar hundert Meter.

Kurz vor San Francisco steht aber noch ein richtiger Geheimtipp an: Wenn ihr nämlich in eine völlig andere Welt abtauchen möchtet, solltet ihr unbedingt noch einen kleinen Schlenker zum Point Reyes Lighthouse Visitor Center, dem windigsten und zugleich nebligsten Ort an der Westküste, machen.

Binnen weniger Minuten verlässt man das sonnige Kalifornien und taucht in ein kühles, nasses Horrorszenario mit Endzeitstimmung ein. Das hat auch schon Regisseur John Carpenter erkannt und dem Leuchtturm seinen Film „The Fog“ gedreht. Und falls es mal nicht neblig sein sollte, ist die Fahrt trotzdem keine Zeitverschwendung, da der Spot auch ein beliebter Aussichtspunkt für Whale Watching ist.

San Francisco

Vorab: San Francisco kann ein kleiner Kulturschock sein, wenn man vorher tagelang nur durch kleinere Orte und vorbei an idyllischen Stränden fährt. Aber ein positiver Kulturschock! Die Stadt ist einfach so facettenreiche Stadt und hat weitaus mehr zu bieten als die Golden Gate Bridge, Lombard Street, Chinatown und Alcatraz. Hier ein paar Tipps:

Unterkommen:

Schlechte Nachricht: Die Unterkünfte in San Francisco sind alles andere als billig. Gute Nachricht: Dank Airbnb könnt ihr euer Reisebudget schonen und zugleich in einer typischen Wohnung oder einem Häuschen ganz wie ein Local wohnen. So kamen wir an einen wunderschönen, himmelblauen Bungalow im Studentenviertel Berkeley, der uns für die Zeit in San Francisco ganz alleine zur Verfügung stand. Noch dazu haben wir feinste Tipps für die Umgebung von unseren Gastgebern bekommen – sowas passiert einem in einer Hotelkette in der Innenstadt wohl eher nicht. Superpraktisch: In den Buchungsdetails konnten wir alle Gastgeber-Tipps nochmal im Überblick durchsehen.

Ach so, kurzes Hintergrundwissen am Rande: Im Jahr 2008 hat Airbnb genau hier, also in San Francisco, das Licht der Reisewelt erblickt.

Wohne lieber ungewöhnlich mit Airbnb: Unsere Unterkunft in Berkeley

Wohne lieber ungewöhnlich mit Airbnb: Unsere Unterkunft in Berkeley

Unsere Highlights:

Twin Peaks
Mitten in San Francisco gelegen findet man die 282 Meter hoch gelegenen Twin Peaks. Einen besseren Panoramablick auf die Stadt gibt es nicht. Besonders empfehlenswert ist der Ausblick bei Nacht.

Alta Plaza Park
Eine weitere beeindruckende Aussicht auf den Hafen San Franciscos, die berühmt berüchtigte Gefängnisinsel Alcatraz und die Golden Gate Bridge bietet der Alta Plaza in Pacific Heights.

Mission District – das kreative Szeneviertel
Obwohl die Mietpreise aufgrund von Gentrifizierung regelmäßig neue Rekordhöhen erreichen, lässt sich das Mission District unschwer als alternatives, von Subkultur durchtränktes Viertel erkennen. Kaum eine Häuserwand bleibt von talentierter Street Art verschont und auch das Straßenbild hat sich glücklicherweise immer noch nicht davon erholt, dass das Mission District bis in die 90er Jahre eine Hochburg für Punk und Underground war.

Das bunte Mission District in San Francisco

Das bunte Mission District in San Francisco

The Grove – Essen mit Geschmack
Köstliches Frühstück und üppige Baguettes zu fairen Preisen wird im The Grove serviert. Alleine das Logo, auf dem ein Hund mit einer Gretsch-Gitarre zu sehen ist, gibt zu verstehen, dass kein gesichtsloses Franchiseunternehmen den Laden betreibt, sondern Menschen, die dein Baguette belegen, weil sie es lieben. Hunde und Gitarren lieben sie natürlich auch.

Zeitgeist – Bier & Burger
Ein weiterer Anlaufpunkt im Mission District ist das Zeitgeist. Hinter dem auffallend deutschen Namen versteckt sich ein Biergarten mit großer Craft Bier- und Burger-Auswahl.

Oakland und Berkeley
Der Weg auf die andere Seite der San Francisco Bay lohnt sich allemal. Da wäre zum einen das raue Oakland, dessen Straßenbild bis vor kurzem noch von leerstehenden Ladenlokalen dominiert wurde und erst seit kurzem von Künstlern aus der ganzen Welt erschlossen wird. Zum anderen das hippe Studierendenstädtchen Berkeley nördlich von Oakland.

In Berkeley können wir euch u.a. den Second-Hand-Laden Crossroads und das North-Face-Outlet empfehlen. In letzterem findet man jede Menge Outdoor-Kleidung des 1966 in San Francisco gegründeten Labels zu Schnäppchenpreisen.

Der Westbrae Biergarten und Farm Burger sorgen für feinste flüssige und feste Versorgung und im legendären Liveclub Gilman Street (dem Mekka des 90er-Jahre-Punk, in dem Rancid, Operation Ivy und Green Day das Licht der Welt erblickten) gibt’s fast täglich Punkkonzerte für ne schmale Mark, ohne das man auf Qualität verzichten muss.

Big Sur

Und weiter geht’s auf dem Highway No. 1 Richtung Los Angeles. Auf dem Weg begegnen einem tiefenentspannte Surfer-Städte wie z.B. Santa Cruz, aber der schönste Streckenteil, nämlich der Big Sur, wartet erst hinter Monterey.

Der erste Stopp, den man einlegen sollte, ist das Küstenstädtchen Carmel-by-the-Sea, dass mit seinem unglaublich schönen Sandstrand und Golfplatz mit Pazifikblick perfekt für eine Auszeit ist.

Carmel-by-the-Sea

Carmel-by-the-Sea

Aber auch auf dem weiteren Weg folgen patadiesische Zustände in Form von malerischen Waldlandschaften und Stränden, von denen einer beeindruckender ist als der andere. Wie schwer es ist, die Schönheit dieser Region in Worte zu fassen, musste schon Beatnick Jack Kerouac feststellen, der dort einige Zeit in einer Berghütte verbracht hat, um sich von dem Großstadtleben San Franciscos zu erholen und seiner Zeit am Big Sur einen eigenen Roman widmete.

Paradiesische Küsten des Big Sur

Paradiesische Küsten des Big Sur

Ein ungewohnter und doch heimischer Anblick erwartet einen im Städtchen Solvang, das zu Anfang des 20. Jahrhundert von Dänen gebaut wurde. Die pittoreske Stadt ist von Windmühlen und Fachwerkhäuser, wie es sie sonst nur in Europa, aber vor allem in Dänemark zu sehen gibt, gesäumt. In den Cafés und kleinen Lädchen gibt es zahlreiche dänische Importprodukte, sodass die künstliche Stadt kaum von den europäischen Originalen zu unterscheiden ist.

Solvang: Dänemark in Kalifornien

Solvang: Dänemark in Kalifornien

Los Angeles

Was wäre eine Reise an die Westküste Amerikas ohne einen Besuch der Metropole Los Angeles? Die flächenmäßig größte Stadt Kaliforniens ist definitiv schlecht zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bereisen. Es gibt keine kurzen Strecken und nur ein spärliches öffentliches Verkehrsnetz, sodass man darauf angewiesen ist, sich mit dem Auto fortzubewegen. Das ist einerseits sehr lästig, da man viel Zeit im Wagen verbringt, aber umso mehr lohnt sich die Fahrt über den Mullholland Drive bei Nacht und der Besuch des Griffith Observatory Centre auf den Hollywood Hills am Tag. Die Aussicht auf die in die Breite gebaute Stadt, die fast ganz auf Hochhäuser verzichtet, ist wahrlich nicht ohne!

Typischer Straßendunst in L.A.

Sunset Boulevard in L.A.

Unsere Top 3 in L.A.:

Venice Beach
Was früher der böse Bruder von Malibu war, ist heute eines der Highlights überhaupt: Skater, Straßenkünstler, Surfer und Bodybuilder prägen das Strandbild von Venice Beach. Diese kuriose Mischung von durchgeknallten Menschen ist verständlicherweise ein Touristenmagnet.

Beach Art am Venice Beach

Beach Art am Venice Beach

Little Tokyo District
Das amerikanisch-japanische Little Tokyo District mit einer riesigen Auswahl an japanischen Restaurants und japanischer Kunst ist eine absolute Empfehlung. Hier verirren sich die wenigsten Touris hin – eine Seltenheit in L.A.

Angel City Brewery
Und wenn man schon im Little Tokyo District ist, kann man auch noch bei der nahe gelegen Angel City Brewery vorbeischauen. Die große Auswahl an Brettspielen und das köstliche Bier laden dazu ein, hier neue Leute kennenzulernen – und das ganz abseits von den Touristenmassen in Hollywood.

 

Buchtipp:

9783734200601Da sich die Reiseführer der Vis-à-Vis-Reihe schon in Vancouver und dem Nordwesten der USA bewährt haben, griffen wir auch für diesen Abschnitt unserer Tour wieder zu den reichhaltig bebilderten Guides. Die Ausgabe „Kalifornien“ kommt mit jeder Menge praktischer Informationen, Hintergrundgeschichten und natürlich Tipps zu Themen wie Sehenswürdigkeiten, Übernachtungen, Restaurants, Kultur, Nachtleben usw. daher. Neben den großen Metropolen sind natürlich auch die schönsten Routen, Nationalparks und alle wichtigen Orte, die man nicht verpassen sollte, vertreten. Zur Orientierung gibt es Grundrisse, Übersichtspläne und eine Extra-Karte zum Herausnehmen.

 

 

 

 

 

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