E-Mail für die Karriere!

Das virtuelle Zeitalter macht nicht Halt. Auch nicht vor der guten, klassischen Bewerbung. Dieser Fortschritt hat für Arbeitgeber und Bewerber Vor-, aber auch Nachteile. Damit es bei der ersten Online-Bewerbung keine Probleme gibt, kommen hier die Dos und Don’ts, verpackt im praktischen Online-Bewerbungsführer!

Der Bewerbungsexperte unterscheidet grundsätzlich drei verschiedene Varianten der Online-Bewerbung: Die Email-Bewerbung, das Bewerbungsformular und die Bewerbungs-Homepage. Für die Email-Bewerbung gilt prinzipiell das Gleiche wie für die klassische Bewerbung auf dem Briefweg: Wird nichts Anderes gefordert oder macht der potenzielle Arbeitgeber keine genauen Angaben, wird ein hübsches Deckblatt geschickt, ein Anschreiben, ein Lebenslauf und natürlich ein Foto, dass die Schokoladenseite betont. Eventuell kommen noch Anlagen wie Arbeitszeugnisse oder –proben dazu. So weit bleibt Alles beim Alten, kommen wir also zu den Dingen, die man bei einer Email-Bewerbung beachten sollte: Am Besten schickt man seine Unterlagen, auch die Anlagen als pdf-Dateien. Für die Anhänge generell gilt: nicht mehr als drei Stück pro Mail. Das heißt, ein Anhang für Deckblatt, Anschreiben und Lebenslauf und die jeweiligen Anlagen kann man dann auf zwei Dateien aufteilen, wenn man mag. Die Reihenfolge der einzelnen Anlagen sollte sich am Lebenslauf orientieren. Dann ist es noch wichtig, dass die Anlagen eine bestimmte Datengröße nicht überschreiten. Oft geben Arbeitgeber einen Richtwert an, zum Beispiel drei MB, oder Ähnliches.

Leider beklagen viele Personaler mangelnde Genauigkeit bei der Email-Bewerbung. Ungeheuer wichtig ist es also, eine gewisse Form zu wahren. Als generelle Vorgabe kann hier die DIN 5008 gelten. Die zeigt, wie man einheitlich Geschäftsbriefe und eben auch Bewerbungen verfasst. Das Foto sollte natürlich ein professionelles Bewerbungsfoto sein, und auch beim Lebenslauf gibt’s Vorgaben, die man einhalten sollte. Was nie vergessen werden darf, ist eine persönliche Signatur. Das heißt: Unterschrift einscannen und einfach ins Anschreiben und den Lebenslauf integrieren. Falls jemand noch keine seriöse Email-Adresse besitzt, sollte er sich im Falle einer anstehenden Online-Bewerbung unbedingt eine zulegen. Adressnamen wie Blümchen83 oder Megaman10 sind bei Personalern nicht sonderlich beliebt.

Am Besten informiert man sich vor Absenden der Mail beim Unternehmen, an wen genau man die Bewerbung eigentlich schicken soll. Bewerbungen an anonyme Adressen wie info@unternehmen.de landen selten beim richtigen Ansprechpartner. Auf Emoticons, also die altbekannten Smileys oder Sachen dieser Art sollte man getrost verzichten, das muss ich sicher nicht erwähnen. Worauf ist noch zu achten?

Ach ja, Rechtschreibfehler sind natürlich absolut tabu. Korrekturlesen lassen ist dringend nötig, auch die Rechtschreibprogramme sind oft nicht unfehlbar. Denn wie schon gesagt, an eine Bewerbung per Mail sollte der gleiche Anspruch gesetzt werden, wie an eine schriftliche. Genauere Infos zu diesem Thema kann man unter anderem auf jobware.de oder wiwi.treff.de finden. Mit formalen und inhaltlichen Problemen bei der Bewerbung kann sich der eingeschriebene Student jederzeit an das für ihn zuständige Career Center der Uni, FH oder der SpoHo wenden, die stehen mit Rat und Tat zur Seite.

Manchmal können Online-Bewerbungen jedoch noch etwas anders ablaufen. Das Bewerbungsformular scheint auf den ersten Blick eine schnelle und einfache Alternative zur Email-Bewerbung zu sein. Meistens ist ein Online-Bewerbungsformular allerdings nur der erste Schritt in Richtung Traumjob. Das Bewerbungsformular wird vom Arbeitgeber im Internet bereitgestellt. Man braucht erst mal nur die geforderten Daten einzugeben und auf „absenden“ klicken. Ab und an kann man seine Anlagen auch hier als Datei anhängen und mitschicken. Wer denkt, das war’s schon, ist schief gewickelt! Für das Unternehmen zählen hier die bloßen Fakten. Erste Vorentscheidungen werden einfach mittels Software getroffen. Ist beispielsweise der Notenschnitt zu schlecht, fällt man direkt durchs Raster. Bei einem Online-Bewerbungsformular fehlt für den Jobanwärter die Chance, mit einer pfiffigen Bewerbung ersten Eindruck zu schinden. In vielen Fällen stellt ein schriftlich verfasstes Anschreiben dann einen zweiten Schritt dar, falls man alle groben Kriterien des Unternehmens erfüllt.

Noch einmal anders läuft’s bei der Bewerbungs-Homepage: Hier ergreift der Bewerber die Initiative. Auf einer selbst entworfenen Homepage präsentiert derfortschrittliche, potenzielle Arbeitnehmer sich selbst. Er stellt seine Referenzen und Motivation vor, natürlich aber auch seine eigenen Erwartungen und Ansprüche. Zumeist können Interessenten sich aufschlussreiche Anlagen herunterladen, Arbeitsproben einsehen und so weiter. Das Ganze ist also wie man heute so schön sagt, eine ziemlich interaktive Sache und in der Medien- und IT Branche schon sehr beliebt.

Eine weniger aufwendigere und auch kostengünstigere Möglichkeit, sich selbst als perfekten Arbeitnehmer zu präsentieren, bieten Online-Plattformen wie Xing, LinkedIn oder MyVitamineB. Hier kann man sich entweder als Arbeitnehmer oder als Arbeitgeber anmelden, um dann fröhlich Kontakte zu sammeln und zu pflegen. Im Unterschied zur Bewerbungs-Homepage basieren die Netzwerke auf der Idee des gegenseitigen Kontakts, während sich der Bewerber auf seiner Homepage lediglich selbst präsentieren kann. Dies allerdings wesentlich professioneller als in einem Netzwerk.

Natürlich sollten Bewerbungs-Homepages und Profile auf Online-Plattformen nur als zusätzliches Mittel im Kampf um die heißen Jobs genutzt werden. Sie ersetzen das Suchen, Nachfragen und das Anschreiben der einzelnen Unternehmen nicht. Aber wem erzähl ich das?!

Bewerbungen schreiben ist nicht einfach, es gibt kein Patentrezept. Wenn ihr unseren kleinen Ratgeber allerdings aufmerksam gelesen habt, seid ihr auf dem neusten Stand und könnt euch getrost an die nächste Online-Bewerbung wagen. Viel Erfolg dabei!

(Text Joana Rogosky / Foto: complize/photocase.de)

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