Das Volontariat – Auf dem Weg nach oben

Praktika gibt es wie Sand am Meer, und in jedem Lebenslauf steht mindestens eins drin. Aber man kann noch eine Schippe drauf legen und ein Volontariat machen.

Was ist ein Volontariat?
Als Volontariat wird meistens eine berufliche Aus- bzw. Weiterbildung in einer Zeitungsredaktion bezeichnet. Auch bei Rundfunk und Fernsehen, sowie in manchen kaufmännischen Betrieben kann man als VolontärIn arbeiten. Die Dauer beträgt in der Regel zwei Jahre, jedoch kann es in den unterschiedlichen Sparten auch schon mal kürzer sein (mittlerweile gibt es auch Halbjahres- oder Jahresvolontariate). Ganz wichtig – ein Volontariat ist kein Praktikum. Im Klartext heißt das: es gibt Knete.

Welche Voraussetzungen gibt es?
Zuerst einmal muss man volljährig sein und Zeit mitbringen. Ein Volontariat wird am Stück absolviert und kann nicht gestückelt werden. Mittlerweile wird auch ein abgeschlossenes Hochschulstudium gerne gesehen, obwohl es nicht zwingend gefordert wird. Im Gegensatz dazu sollte man noch kein anderes Volontariat im Lebenslauf stehen haben, da ziemlich schnell die Fragen aufkommen kann, warum man nicht übernommen worden ist. Dieses Glück haben nämlich gut ein Drittel aller VolontärInnen. Wohlgemerkt muss man es auch in diese Position schaffen.

Wie bekomme ich eigentlich den Platz?
Ein Volontariat ist begehrt. In Deutschland gibt es laut dem Deutschen Journalisten-Verband rund 2.600 Volontariatsstellen. Das klingt nach viel, ist es aber nicht. In den Redaktionen stapeln sich jedes Jahr unzählige Bewerbungen. Neben einem guten Abschluss, Praxiserfahrung und Talent braucht man also auch eine ordentliche Portion Glück.
Nach der klassischen Bewerbungsmappe kann man sowohl zu einem Bewerbungsgespräch, als auch zu einem Testarbeiten eingeladen werden. Heutzutage kommt man um so etwas kaum noch herum. Die Redaktionen haben eine breite Auswahl und können sich so die Bewerber aussuchen, die am besten ins Team passen.

Wie läuft so ein Volontariat ab?
Während eines Volontariats durchläuft man die verschiedenen Abteilungen. Bei Zeitungsredaktionen sind drei Ressorts das Minimum, bei Hörfunk und Fernsehen sogar fünf bis zehn Stationen. Zusätzlich besucht man die unterschiedlichsten Kurse und Seminare, wobei hier die zeitliche Aufteilung variieren kann. Wichtig ist auch, dass man einE AusbildungsredakteurIn und in jedem einzelnen Ressort AnsprechpartnerInnen zur Seite gestellt bekommt. Auch sollte ein Grundkurs zu Beginn des Volontariats angeboten werden, um einen ersten Überblick zu erhaschen.
Was man nie vergessen darf – VolontärInnen sind keine RedakteurInnen und dürfen auch nicht als solche eingesetzt werden. Zumindest nicht ohne begleitende Unterstützung. Nach Ende des Volontariats hingegen und wenn man nichts falsch gemacht hat, steht einer (freien) Mitarbeit nichts mehr im Weg.

Was noch?
Bewerbungen sollten breit gestreut werden und nicht nur bis zum nächsten Nachbardorf gelangen. Natürlich ist es nicht gerade für jedeN ein Traum, für den Beruf bis nach Buxtehude zu ziehen, aber wenn man die Chance auf ein Volontariat hat, sollte man zugreifen. Und vielleicht meldet sich ja am Ende noch die New York Times.

(Text: Ava A. Weis, Foto: Knipsermann/photocase.de)

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