Kulturinteressierte aufgepasst: Bei der Biennale in Mons (Kulturhauptstadt 2015) gibt es bis zum 30. Juni 2019 Kunst und Kultur aller Art zu bestaunen. Ob Malerei, Installationen, Musik, Tanz oder Lichtshow – die ganze Stadt sprüht nur so vor Kreativität und bietet jede Menge toller Events. Wir haben uns das Ganze einmal angeschaut und sind ein Wochenende in die belgische Stadt gefahren.
Hinkommen
Gerade mal drei Stunden – das ist die Fahrtzeit vom Kölner Hauptbahnhof ins belgische Mons. Einmal Umsteigen in Brüssel, dreimal Instagram checken dank kostenlosem W-Lan und schon ist man da. Möglich macht’s der Thalys. Tickets gibt es für Gruppenreisende mit dem neuen
Tarif „Premium Mini“ bereits ab 40 Euro pro Person.

Snacks und Getränke im Thalys
Rumkommen
Alle Wege führen zum Grand Place, einem idealen Ausgangspunkt für die Erkundung der Altstadt und ihrer schönen Häuser aus Stein und Ziegeln. Der Platz ist der Mittelpunkt der verrückten Doudou-Feierlichkeiten, die jedes Jahr am Dreifaltigkeitssonntag (nächstes Mal am 16. Juni 2019) stattfinden und bei denen St. George die Ducasse (oder „Doudou“) einen Drachen bekämpft.
Auf der einen Seite des Platzes befindet sich das gotische Rathaus. Vergesst nicht, den kleinen gusseisernen Affen an der Fassade des Rathauses mit der linken Hand zu streicheln – das soll Glück bringen. Außerdem laden hier zahlreiche Brasserien und Cafés zum Entspannen und Genießen ein. Das Restaurant
La Petite Provence serviert neben einer reichhaltigen Karte auch die in Belgien beliebten Muscheln.

Essen im Le Petit Provence
Weiter geht die Sightseeing-Tour zur der hohen gotischen Stiftskirche St-Waudru in der Rue du Chapître, die Waltrude gewidmet ist – der Gründerin der Stadt, die aufgrund ihrer guten Taten noch heute verehrt wird und deren Gebeine in einem Reliquienschrein über dem Altar der Kirche aufbewahrt werden. Ein weiterer Hingucker ist der vergoldete Prozessionswagen, der bis heute dazu dient, die Reliquien der Waltrude während des Doudou aufzunehmen. Dabei wird die Kutsche von sechs Pferden durch die Stadt gezogen – ein Ereignis, das man sich nicht entgehen lassen sollte.
Das Highlight der Biennale
Eine starke Frau als Gründerin der Stadt Mons – da ist es auch kein Wunder, dass die französisch-schweizerische Malerin „Niki de Saint Phalle” das Herzstück und den Auftakt der Biennale, die noch bis Ende Juni 2019 stattfindet, bildet. Die führende Künstlerin des 20. Jahrhunderts hat ihre weibliche Identität stets verteidigt, indem sie sich eine bis dahin von Männern dominierte künstlerische Sphäre aneignete. Der Name der Ausstellung „Hier ist alles möglich“ bezieht sich auf ihren Wunsch, Männern in einem Patriarchat gleich zu werden.

Die Ausstellung zeigt ihre hemmungslose und gewagte künstlerische Laufbahn. Gemälde, Skulpturen, Performances und Architekturprojekte prallen in einem fröhlichen Chaos mit psychedelischen Farben aufeinander. Die ikonischen Nanas – eine Hymne an die Weiblichkeit und Vielfalt – tragen stolz großzügige Formen. Mehrere von Nikis Werken sind an öffentlichen Plätzen in Mons aufgestellt und bilden somit eine Schnittstelle zwischen dem Museum und dem öffentlichen Raum, indem sie von diesem Besitz ergreifen.
Auch auf unserem steilen Weg durch die Rue Cronque hinauf zu einem der herausragenden Gebäude von Mons, dem Belfried, stoßen wir auf Skulpturen von Niki de Saint Phalle. Skulpturen bedeckt mit mexikanischen Symbolen und Formen ragen am Fuße des schlanken barocken Glockenturms, der die Altstadt von Mons überblickt und von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt wurde – ein Schmuckstück gotischer Baukunst.
Unterkommen
Das Hotel “Dream” ist im wahrsten Sinne des Wortes einfach nur traumhaft. Das Hotel, ein ehemaliges Kloster im Stadtzentrum von Mons, setzt auf eine Atmosphäre, die von natürlichen Licht inspiriert wird. Das Design der neogotischen Kapelle zieht sich wie ein roter Faden durch die modernen Zimmer mit ihren spektakulären Fensterfronten. Eine Mischung aus Moderne und Historie.

Ausflug in die Umgebung: Grand-Hornu
Nur einige Kilometer entfernt von Mons liegt das Grand-Hornu, ein im Zuge der Industrialisierung erbauter Komplex aus Arbeiterquartieren, Werkstätten und Verwaltungsbüros. Heute ist es ein Anwesen der Provinz Hennegau und stellt die Verbindung zwischen der Erinnerung an vergangene Zeiten und dem 21. Jahrhundert her, indem es das CID (Innovations- und Designzentrum) und das MAC (Museum für zeitgenössische Kunst, 2002 eröffnet) beherbergt. Die Ausstellung im CID präsentiert belgische und internationale Künstler.

Tarif „Alle belgischen Bahnhöfe“ (ABB):
Mit diesem Tarif können Fahrgäste ihre Reise preisgünstig auf einer Anschlusstrecke zwischen dem Abfahrts- oder Ankunftsbahnhof ihres Thalys-Zuges und einem anderen belgischen Bahnhof fortsetzen. Für diese Anschlussverbindung können sie jeden beliebigen SCNB-Inlandszug nutzen.