Ihr habt es geschafft, ein Zimmer in Köln zu ergattern und wollt es euch jetzt preisgünstig und gemütlich einrichten? Das einfachste wäre der Gang zum schwedischen Möbelhaus mit dem blau-gelben Logo. Viel interessanter kann es jedoch sein, Tisch, Stuhl und Vintage- Lampe auf dem Flohmarkt zu kaufen.
Und davon gibt es in Köln mehr als genug: Egal ob Samstag oder Sonntag, für Frühaufsteher oder Langschläfer, draußen im freien oder überdacht, Neuware oder 50er-Jahre-Schick. Und so sind Schnapsglashalter für die WG-Küche und Ganzkörperspiegel für das eigene Zimmer nicht bloß Gebrauchsgegenstände, sondern man verbindet damit eine Geschichte – vor allem, wenn man die Teile auch noch um ein paar Euro herunterhandeln konnte. Damit ihr den Überblick behaltet, stellen wir euch hier fünf Flohmärkte vor:
Im Innenhof des Bürgerzentrums Alte Feuerwache im Agnesviertel drängen sich junge Familien neben Studenten und älteren Paaren – dementsprechend bunt ist das Angebot. Es gibt zahlreiche Stände mit Klamotten (auch für Kinder), sowie Geschirr und Schuhe. Die meisten Dinge sind in erstaunlich gutem Zustand und zu flohmarkttypischen niedrigen Preisen. An einigen Schmuckständen werden selbstgemachte und neue Ohrringe, Ketten und Ringe verkauft. Sammler finden hier Vinylplatten, CDs, Kassetten und Bücher. Und das beste: Der Flohmarkt ist auch für Langschläfer geeignet und meistens bis 17 Uhr geöffnet.
Bonus: Im angrenzenden Kunst- und Kulturraum gibt es frei zugängliche, wechselnde Ausstellungen.
Zitat: „Papa, ich hab was gefunden!“
Wann: von 8 bis 17 Uhr: So 1. Juni, Sa 21. Juni, So 6. Juli, Sa 19. Juli, So 3. August, So 7. September, Sa 20. September, So 5. Oktober
Wo: Bürgerzentrum Alte Feuerwache e.V. , Melchiorstr. 3, 50670 Köln
Einmal im Monat lohnt es sich, sonntagmorgens schon früher aufzustehen und beim Flohmarkt am Südstadion vorbeizuschauen. Am Eingang wird man von Waffelduft empfangen und kann sich erstmal ein Frühstück gönnen. Auf dem weitläufigen Areal findet man vor allem Möbel und Accessoires aus den letzten Jahrzehnten – gut erhalten und deshalb kann die 50er-Jahre-Kommode hier auch mal über 100€ kosten. Doch auch Schnäppchenjäger werden hier fündig: Die Auswahl reicht von Geschirr über Elektrogeräte und Brettspiele bis hin zu Taschen und Schmuck.
Bonus: Wer ausgefallene Möbel sucht, findet hier bestimmt etwas.
Zitat: „Jedes Teil einen Euro!”
Wann: von 11 bis 18 Uhr: Mo 09.Jun., So 06.Jul., So 03.Aug., So 07.Sep., So 12.Okt., So 09.Nov.
Wo: Kölner Südstadt, Vorgebirgsstr. zwischen Fortuna-Stadion und Volksgarten, 50969 Köln
Egal ob es stürmt oder eisigkalt ist: Der Stadtflohmarkt am Uni-Center findet jeden Samstag statt, 52x im Jahr – außer an Feiertagen. Schon ab 8 Uhr morgens tummeln sich hier Sammler und Trödler. Aber auch wer erst im Laufe des Vormittags kommt, hat noch gute Chancen, wahre Schätze zu finden: Hier liegen mp3-Player neben Schirmständern, Küchengeschirr und Wanderstöcken. Es gibt (schon geöffnete) Nagellackfläschchen, Parfümflakons und Schuhe, denen man ansieht, dass sie schon ein paar Jahre getragen wurden. Die Preise sind flohmartkt-typisch günstig, so könnt ihr in zahlreichen Kartons nach Teilen kramen, die selten mehr als einen Euro kosten. Wer Möbel oder Fahrräder sucht, wird hier auch fündig.
Bonus: Kaffeeexpress, Crepes-König und Asia-Wok versorgen euch den ganzen Mittag.
Zitat: „Ich fahre euch die Kommode auch gern nach Hause!”
Wann: ab 8 Uhr jeden Samstag (52 Mal im Jahr außer an Feiertagen)
Wo: Parkplatz Unicenter Luxemburger Str. 124-136, 50939 Köln
Der nachtkonsum ist mehr als ein Flohmarkt: Mit Live-Band, Bierverkauf und offenem Feuer wird aus ihm ein hippes Event. Dementsprechend jung sind Publikum und Verkäufer. Vor allem die Mädels unter euch kommen bei den zahlreichen Kleider-, Schuh-, Schmuck- und Taschenständen auf ihre Kosten (teilweise Neuware). Möbel findet man hier eher nicht – abgesehen von stylischen Hockern aus Bierkästen – dafür aber Vinylplatten, Wanduhren, Manschettenköpfe und Spielekonsolen. Während draußen Scheinwerfer die Waren beleuchten, kann man drinnen mit Live-Musik echte Schätze entdecken. Obwohl der nachtkonsum laut Veranstalter bis 23:30 Uhr geöffnet haben sollte, räumen die Verkäufer teilweise schon gegen 22 Uhr ihre Stände.
Bonus: Live-Musik, Essen, Trinken, Toiletten – alles vorhanden
Zitat: „Eine Apfel-Kirsch-Holunder-Limonade, bitte.”
Wermutstropfen: Kostet 3 Euro Eintritt
Wo: Vogelsanger Str. 231, 50825 Köln
Wann: von 17 bis 23.30 Uhr, aktuelle Termine unter www.facebook.com/nachtkonsum
Der Trödel- und Antikmarkt zieht sich entlang der Rheinpromenade und ist vor allem eines: schön anzuschauen – denn für ein knapp bemessenes Studentenbudget sind die Preise sehr hoch. Das mag zum einen an den Standgebühren liegen, die die Verkaufspreise in die Höhe treiben, zum anderen an der Ware: Hier findet man ausgewählte, gut erhaltene Antiquitäten (ein Stuhl kostet hier schon mal 80€), Ledertaschen und Sammlerstücke. Daneben gibt es Stände mit Stoffen und außergewöhnlichen Gewürzen. Auch wer sonntags nur schwer aus dem Bett kommt, kann noch vorbeischauen: Der Markt ist je nach Lust der Verkäufer und abhängig vom Wetter bis 19 Uhr geöffnet.
Bonus: Schönes Flair direkt am Rhein
Zitat: „Der Zeitungsständer kostet 40 Euro – ist original aus den 50er Jahren.”
Wann: von 11 bis 19 Uhr: So 01.Jun., So 29.Jun., So 27.Jul., So 24.Aug., Fr 03.Okt. Sa/So 04./05.Okt., Sa/So 25./26.Okt.
Wo: Kölner Altstadt, auf der Rheinpromenade, zwischen Hohenzollern Brücke und Bastei, 50668 Köln
(Text: Johanna Willimsky, Foto: Dominic/photocase.de)