Abseits von zahlreichen Touristenmagneten wie dem Eiffelturm, der Champs-Élysées und dem Louvre liegt der Canal Saint-Martin, an dem eine ganz authentische Pariser Aura spürbar ist. Wir haben uns in der Gegend des Kanals (sowie seiner Verlängerung, dem Bassin de la Villette), der ursprünglich zur Verbesserung der Wasserversorgung gebaut wurde, umgesehen und jede Menge toller Facetten entdeckt, die wir euch hier vorstellen:
Hinkommen:
Günstig, schnell und bequem – die beste Art, nach Paris zu reisen, ist immer noch per Zug. Gerade mal 3 Stunden und 22 Minuten dauert die Fahrt mit dem Thalys vom Kölner Hauptbahnhof zum Gare du Nord, und schon ist man mitten in der französischen Hauptstadt mit bester Metro-Anbindung zu sämtlichen Stadtteilen. Tickets gibt es bereits für schlappe 35 €, wenn ihr frühzeitig bucht.
Unterkommen:
Ganz idyllisch und direkt am Kanal gelegen lädt das St. Christopher’s Inn Paris Canal mit seiner stylischen Fassade in Streichholz-Optik zum entspannten Übernachten ein. Das Hostel bietet alle Zimmerarten vom 12-er-Schlafsaal bis hin zum privaten Doppelzimmer und ist mit allem ausgestattet, was man auf Reisen braucht: kostenloses WLAN, Waschmöglichkeiten, Schließfächer, Chillout Room und Internet Lounge, einem kleinen Kiosk und jeder Menge Infomaterial für Paris. In der hauseigenen Belushi’s Bar kriegt man als Gast außerdem 25% Rabatt auf Specials. Die Anfahrt zum St. Christopher’s Inn dauert ab dem Gare du Nord knapp 20 Minuten.
Rumkommen:
Auf insgesamt 4,5 Kilometern Länge erstreckt sich der Canal Saint-Martin vom Übergang zum Bassin de la Villette bis auf die Höhe des Platzes République – klar, dass es da jede Menge zu sehen gibt: charmante Cafés, Design-Geschäfte, Restaurants, Bars, Kinos und vieles mehr. Auf beiden Seiten des Kanals gibt es genug zu entdecken, um ein ganzes Wochenende zu füllen. Im Mittelpunkt des Interesses steht dabei natürlich der Kanal selbst, der weitaus mehr ist als ein Ort zum Steineflitschen (wie im Film „Die fabelhafte Welt der Amélie“). Im Sommer ist es hier am schönsten, wenn man sich mit Wein und Picknick-Proviant ans Wasser setzen und sich die Sonne aufs Haupt scheinen lassen kann.
Welche Highlights wir am Canal Saint-Martin und dem Bassin de la Vilette für euch entdeckt haben, erfahrt ihr hier:
Pavillion des Canaux
Schon von außen ist dieses Café mit seiner kunterbunten Fassade ein wahrer Blickfänger. Im Inneren ist es sogar noch schöner! Eine Mischung aus Puppenstube, Oma-Wohnzimmer und 60er-Jahre-Poppigkeit bietet die totale Interieur-Reizüberflutung. Da braucht man erstmal Kaffee und Kuchen, um das zu verarbeiten. Und das kriegt man zum Glück direkt vor Ort und in bester Qualität.
Péniche Antipode
Vor rund 13 Jahren baute das Theaterkollektiv Abricadabra einen Lastkahn in ein schwimmendes Kulturzentrum um, das seitdem direkt am Kanal seine Gäste an Bord bittet, die zumeist hierhin kommen, um sich Theatervorstellungen, Konzerte und Kinder-Events anzusehen. Drinnen erwartet die Gäste außerdem noch ein Restaurant mit Terrasse auf dem Deck, wo leckere Fair-Trade-Gerichte auf der Karte stehen.
Kino MK2 Quai de Seine
Gleich zwei Kinos stehen sich am Kanal direkt gegenüber – nur getrennt vom Wasser des Beckens de la Villette. Die modernen mk2-Multiplexgebäude sind DIE Anlaufstelle für Cineasten aus der Gegend. Neben einem abwechslungsreichen Programm mit regelmäßigen Specials haben sie auch jeweils ein gastronomisches Angebot. Die Plätze direkt am Wasser sind verständlicherweise sehr beliebt.
Le Point Ephémère
Diese Location fällt sofort ins Auge, denn die Außenmauern sind mit Graffiti und Wandmalereien zugetaggt. Und auch das Gebäude selbst hebt sich mit seiner fast militärisch anmutenden Form von seiner Umgebung ab. Noch vor rund 10 Jahren war hier ein selbstverwaltetes Künstlerzentrum beherbergt. Heute trifft man sich hier zum Cocktailtrinken, auf Konzerten, Ausstellungen und Partys.
Antoine & Lili
Kunterbunt gibt sich dieser Laden nicht nur von außen – drinnen knallt es erst recht in allen erdenklichen Farben. Ob Klamotten, Upcycle-Möbel, Wohnaccessoires, Deko, Kinderspielzeug oder Kitsch – alles ist hier bemalt, gemustert, verziert oder verschnörkelt. Absolut nichts für Puristen, aber umso mehr was für diejenigen, die ihre Wohnungen oder sich selbst etwas aufpeppen wollen.
La Passerelle
Dieser Laden ist Concept Store und Art Café in einem. Man findet hier jede Menge wunderschöner und stilvoller Produkte, von Geschirr im skandinavischen Design über Papeterie bis hin zu den zauberhaften Kosmetiktäschchen des Labels Mr. & Mrs. Clynk. Und nach dem Einkauf kann man vor Ort noch einen französischen Kaffee schlürfen.
Comptoir Général
Auf den ersten Blick ist es nicht ganz leicht zu finden, aber wer das Comptoir Général durch das riesige Tor betritt, landet in einer völlig anderen Welt. Zwischen Unmengen an Pflanzen, alten Möbeln, Bildern und Postern wird hier die afrikanische Kultur in allen ihren Facetten lebendig – sei es in Form von Live-Musik, kulinarischen Spezialitäten, Second-Hand-Kleidung oder Kuriositäten.
El Nopal
Auf der Rue Eugène Varlin liegt das kleine und unscheinbare mexikanische Streetfood-Restaurant „El Nopal“. Nur selten außerhalb von Mexiko bekommt man Tacos und Quesadilas, die so gut und so authentisch schmecken. Fast alle Gerichte sind standardmäßig mit Fleisch, können aber problemlos als vegetarische Variante geordert werden. Preislich ist das zu Recht gehypte „El Nopal“ für Pariser Verhältnisse recht günstig, die fantastische Spicy Sauce bekommt man sogar umsonst zu jeder Bestellung.
Artazart Design Books
Kunst, Design, Grafik, Architektur, Fotografie und Artverwandtes – diese Themen deckt das Sortiment des Artazart Design Buchladens ab, der mit seiner roten Außenfassade sofort ins Auge sticht. Aber auch internationale Magazine, tolle Kinderbücher und diverse schöne Kleinigkeiten fürs Zuhause findet man hier.
Marin d’Eau Douce – Bootsverleih
Der beste Tipp kommt zum Schluss: Mit den Bötchen der Firma Marin d’Eau Douce könnt ihr den Kanal ganz lässig auf dem Wasser erkunden. Ab 40 € gibt es ein Boot für 5 Personen für 2 Stunden – und eine unvergessliche Fahrt über den Canal Saint-Martin.