Man nehme „Twilight“, teile die weibliche Hauptrolle auf zwei Protagonistinnen auf, entferne das Glitzer sowie die gut durch trainierten Werwölfe und gebe dem Ganzen eine Prise Selbstironie. Schon hat man einen neuen Vampirfilm für die lieben Teenies. Na ja, fast. Tatsächlich ist dieser Streifen doch ein wenig cleverer. Aber eben nur ein wenig.
Rose ist ein 17-jähriges Mädchen, welches halb Vampir, halb Mensch ist und als Wächterin auf ihre beste Freundin Lissa, die ein ganzer Vampir und dazu auch noch hochgradig adlig ist, aufpasst. Denn die guten Vampire in dieser Geschichte, die Moroi, sind friedlich und müssen vor den fiesen Strigoi beschützt werden. Dafür leben und lernen die Moroi zusammen mit ihren Babysittern an der namensgebenden Vampir Akademie irgendwo in der Pampa. Die Wächter lernen, ordentlich auf die Moppe zu geben und die Moroi lernen, die Elemente durch Zauberkraft zu beherrschen. Ja, genau. Vampire können nun auch noch zaubern.
Natürlich gerät Lissa den ganzen Film über in (vermeintliche) Gefahr, man rätselt über mögliche Intrigen und Rose kämpft nicht nur mit Bösewichten, sondern auch, wie sollte es anders sein, mit den aufkommenden Gefühlen für ihren Mentor. Katzenliebhaber sollten übrigens starke Nerven haben. Das oben erwähnte Clevere bezieht sich wohlgemerkt auf den Schluss des Films. Um genau zu sein, auf den Showdown, da man tatsächlich etwas überrascht wird. Und kurz darauf unweigerlich enttäuscht seufzt und zu einem Facepalm ansetzt. Die Amis können schlicht und ergreifend nicht ohne Pathos.
Wer „wirkliche“ Vampirfilme liebt, sollte diesen hier meiden, wie der Teufel das Weihwasser. Wer hingegen ein jüngeres Geschwisterlein oder Patenkind an der Backe hat und nicht weiß, was man bei Regen zusammen unternehmen soll, kann sich, mit einer versteckten Flasche Rum, den Film ruhig antun. Oder man geht zusammen in die Bücherei und holt sich zusammen „Dracula“.
USA 2014, Regie: Mark Waters, Kinostart: 13.03.
(Text: Ava Weis, Bild: Universum Film)