Neu im Kino: Stromberg – Der Film

Stromberg, der FilmDass es der Prototyp des hinterlistigen Büro-Chefs tatsächlich einmal auf die große Kinoleinwand schafft, war vor weniger als zwei Jahren noch gar nicht sicher. Damals nämlich fiel Produzent und Drehbuchautor Ralf Husmann auf, dass zur Finanzierung des ambitionierten Vorhabens noch über eine Million Euro fehlten. Gesagt, getan: Per Crowdfunding fanden sich innerhalb kurzer Zeit so viele Mitstreiter, dass der fehlende Geldbetrag nach wenigen Wochen bereits beisammen war.

Und nun ist er wirklich da, wo er hingehört: Ganz oben! In „Stromberg – Der Film“ führt Bernd Stromberg alias Christoph Maria Herbst seine Untergebenen der Schadensregulierung A-K der CAPITOL-Versicherung zum großen Firmenjubiläum in ein spießiges Landhotel. Schon die Fahrt zur Feier wird ein Chaos erster Güte – Stromberg bleibt nichts anderes übrig, als selbst das Steuer des gemieteten Reisebusses zu übernehmen.

Während sich die Feier im Folgenden für Tanja und Ulf Steinke (Diana Staehly und Oliver Wnuk) dank ihres verhaltensgestörten Pflegesohns Marvin zu einem Desaster entwickelt, leidet Jennifer „Schirmchen“ Schirrmann (Milena Dreißig) bei jeder Menge Alkohol unter einer zeitgleich stattfindenden Hochzeit und der Erinnerung an ihren Ex-Mann. In Berthold „Ernie“ Heisterkamp – der Person, für die das Wort „Mobbing“ vermutlich erst erfunden wurde – hingegen scheint ein Sinneswandel stattgefunden zu haben: Mit kurzweiligen Sprüchen und Engagement begeistert er die Führungskräfte der CAPITOL für sich und übernimmt die Organisation der Feier.

Das kann Stromberg natürlich nicht auf sich sitzen lassen: Kurzerhand schmeißt er das Programm um und bringt mit einem eigens einstudierten Song endlich Laune in die müde Belegschaft. „Lass das mal den Papa machen“ entwickelt sich zu einem Kracher und verhilft der lahmen Vorstellung zu richtig Stimmung.

Damit bringt er sogar den anfangs negativ gegen ihn eingestellten Personalleiter Klinkhammer (Michael Wittenborn) auf seine Seite – dass dies aber nicht nur positive Konsequenzen für Stromberg mit sich bringt, wird schnell deutlich. Stromberg steht vor der Entscheidung: Rückgrat beweisen oder den schnellen Aufstieg zu „seinesgleichen“ und dabei seine Mitarbeiter im Stich lassen? Eine Entscheidung, die seine weitere Karriere prägen wird…

Dass ein Stromberg-Film von 100 Minuten Länge nicht das gleiche Setting haben kann wie eine 30-Minuten-Folge, war von Anfang an klar. Ralf Husmann und Regisseur Arne Feldhusen schaffen es aber, mit dem Hintergrund der Firmenfeier ein passendes Ambiente zu schaffen, um dennoch den Hauptcharakteren genügend Platz zur Entfaltung zu geben. „Stromberg – Der Film“ ist trotz klamaukhafter Szenen zum Ende ein gelungener Abschluss (so zumindest der aktuelle Plan des Produzenten) der Stromberg-Saga. Und abschließend wird auch Stromberg klar, dass es mehr gibt, als die Karriere bei der CAPITOL Versicherung.

D 2014, Regie: Arne Feldhusen, Kinostart: 20.02.

(Text: Steffen Rieger, Bild: Brainpool / Willi Weber)

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