Neu im Kino: Star Wars Episode 9: Der Aufstieg Skywalkers

Star Wars_The Rise Of SkywalkerDas soll er also sein. Der letzte Teil der Sequel-Trilogie, der allerletzte Teil der Stammreihe. So richtig möchte man es ja kaum glauben, vor allem wenn man mit Star Wars großgeworden ist. Aber wenn man eines im Laufe der Jahre gelernt hat, dann dass ein Franchise nie so ganz geht, Stichwort The Mandalorian.

Am Dienstag Abend jedoch wurde im Cinedom noch einmal den Originalen gehuldigt, ironischerweise ohne die großen internationalen Stars, die in der Zwischenzeit von L.A. nach London zur Europapremiere gejettet sind, was der guten Stimmung aber keinen Abbruch getan hat.

Zum Inhalt des Films möchten wir uns an dieser Stelle zurückhalten. Viele Gerüchte sind wahr, viele Fantheorien ebenfalls und die Frage „muss ich alle acht vorangegangenen Teile gesehen haben, um den Film zu verstehen?“ sollte sich erübrigen, denn Der Aufstieg Skywalkers knüpft direkt an die Geschehnisse von Die letzten Jedi an. Es gibt ein Wiedersehen mit (sehr) alten Bekannten, Handlungsstränge finden mal mehr, mal weniger befriedigende Enden, aber auch hier hüllen wir uns in Schweigen wie die Sith Lords in ihre Umhänge.

Einige Kritikpunkte kann man dennoch ansprechen. Der Aufstieg Skywalkers merkt man ganz klar J.J. Abrams kreative Federführung an. Das ist nicht zwangsläufig schlecht, allerdings was Motive und Charakterdarstellungen angeht auf Dauer durchaus repetitiv. Dem Film fehlt die große Überraschung und auch eine gewisse Risikobereitschaft. Wobei man hier auch argumentieren kann, dass bei neun Filmen innerhalb einer Reihe der Spielraum für plottechnische Innovationen irgendwann ausgereizt ist. Fragwürdig bleiben auch einige extrem gefühlsduselige Sequenzen. Rührt es einen, nochmals die großartige Carrie Fisher zu sehen? Ja. Braucht es eine Last Minute-Romanze? Nein. Hier scheint es, als wollte man möglichst alle Möglichkeiten abdecken. In den Finalen Minuten wirkt es dann auch so, als ob man noch dringend das Star Wars-Grundrezept durcharbeiten muss: Ahnenforschung? Check. Viele Welten in wenig Zeit? Check. Ewoks? Check. Das Ende ist dementsprechend vorhersehbar, aber letztendlich bekommt das Star Wars-Fanherz, was es begehrt: das wohlige Gefühl, dass auch nach über 40 Jahren noch die Macht mit uns ist.

USA 2019, Regie: J.J. Abrams, Start: 19.12.

(Text & Foto: Annette Schimmelpfennig)

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