Neu im Kino: Spider-Man: Homecoming

DF-10483_r_700Hollywood ist grausam: Andrew Garfields Amazing Spider-Man ist gerade einmal fünf Jahre her, da hat er schon sein Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten. Noch schlimmer, der Neue ist jünger und wesentlich charmanter als seine Vorgänger.

Tom Holland wickelt selbst skeptische Marvelianer um den Finger und schafft, wovon man bei DC träumt: Auch mit dem xten Reboot noch überraschen zu können. Spider-Man: Homecoming knüpft an, wo Avengers: Age of Ultron aufhört. Peter Parker (Tom Holland) frönt dem fast durchschnittlichen Teenagerleben, er wohnt bei Tante May (Marisa Tomei), die ebenso wenig wie sein bester Freund Ned (Jacob Batalon) weiß, dass er in seiner Freizeit Verbrecher fängt, macht ein Praktikum bei Tony Stark (Robert Downey Jr.) und ist bis über beide Ohren in Liz (Laura Harrier), seine Kommilitonin aus dem Quizteam, verliebt. Doch Peter ist schüchtern und während alle über den Spider-Man reden, bleibt Peter in der Schule ein Außenseiter. Da hilft es sehr, dass mit Vulture (wird den Birdman nicht mehr los: Michael Keaton) ein neuer Bösewicht in der Stadt Unruhe stiftet. Peter heftet sich an seine Fersen und unterschätzt seine noch frischen Superkräfte maßlos.

Wenn man ehrlich ist, so wirklich hat man sich nicht gefragt, wann denn endlich mal wieder der Spider-Man neu aufgelegt wird. Nach Tobey Maguire und dem bereits erwähnten Andrew Garfield bringt Tom Holland allerdings frischen Wind in ein schon leicht angestaubtes Franchise und macht den Film allein schon seiner Performance wegen sehenswert. Während seine Vorgänger streng genommen schon zu alt waren, um den aufmüpfigen Teenager zu geben, ist Hollands Peter endlich die richtige Mischung aus Nervensäge und liebenswertem Draufgänger. Zwei kleine Wehmutstropfen bleiben: die im Vorfeld gehypte Zendaya kommt erstaunlich wenig vor, wird aber hoffentlich im Sequel endlich eine größere Rolle spielen und Vulture ist ein Gegner, der zwar imposant aussieht, jedoch auch ein bisschen sehr das langweilige Angry White Man-Klischee bedient. Darüber tröstet die gelungene Mischung aus Action und Humor aber auch schnell hinweg.

USA 2017, Regie: Jon Watt, Start: 13.7.

(Text: Annette Schimmelpfennig, Bild: 2017 Sony Pictures Releasing GmbH)

Kommentare sind geschlossen.