Neu im Kino: Portugal Mon Amour

Komödien, die „Kollisionen“ verschiedener Kulturen zum Thema haben (ganz hip auch als „Culture-Clash-Komödien“ bezeichnet) erfreuen sich großer Beliebtheit. Zu Recht, erfährt man dabei doch auf witzige Weise allerlei über kulturelle Eigenarten, aber auch über Klischees und Vorurteile. Mit anderen Worten geht es also um kulturelle Identitäten bzw. um Selbst- und Fremdbilder. In verschiedenen Kombinationen wurde das schon zum Sujet zahlreicher Filme. In „Portugal, mon amour“ begegnen sich, der Titel spiegelt es wider, portugiesische und französische Lebensart(en).

Die portugiesische Einwandererfamilie Ribeiro lebt seit Jahrzehnten in Paris. Mutter Maria (Rita Blanco) ist Concierge und Vater José (Joaquim de Ameida) Vorarbeiter. Beide sind wegen ihrer freundlichen und vor allem hilfsbereiten Art bei Nachbarn, Freunden und Vorgesetzten sehr beliebt. Doch diese Hilfsbereitschaft machen sich auch viele zunutze. Als José über den Tod seines Bruders und die Erbschaft – ein Haus mit Weingut in Portugal – benachrichtigt wird und das Umfeld davon Wind bekommt, setzen nun eben diese Nachbarn, Freunde und Vorgesetzten mehr oder weniger durchtrieben alles in Bewegung, um die Familie davon abzuhalten, nach Portugal zu gehen. Und auch Tochter Paula (Barbara Cabrita) hat etwas zu verbergen. Der Ärger ist vorprogrammiert.

Mit Humor stellt dieser Film seine Figuren, kulturelle Unterschiede und Vorbehalte, insbesondere aber die Freuden der portugiesisch-französischen Freundschaften dar. Lacher sind hier garantiert, ohne dass dabei die Charaktere entblößt oder verraten werden. Vielmehr werden hier auf charmante Weise Klischees und Vorurteile (etwa zwischen Milieus und unterschiedlichen Mentalitäten) und persönliche Marotten launig persifliert. So ist es vor allem die Lebensfreude, die diesen portugiesisch-französischen Reigen auszeichnet. Mit wenig Kitsch, aber viel Herz.

F 2013, Regie: Ruben Alves, Filmstart: 29.08.

(Text: Madeleine Owoko, Bild: PROKINO Filmverleih GmbH)

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