Neu im Kino: Justice League

HARWOODDie gute Nachricht zuerst, Justice League ist besser als Suicide Squad. Die schlechte Nachricht, das ist auch schon das Netteste, was man über DCs Supercrew sagen kann. Obwohl sehr viele schöne Menschen und Ben Affleck zusammengetrommelt wurden, springt der Funke nicht richtig über, statt Superhelden in Action gibt es eine dröge Aneinanderreihung schlechter CGI-Clips. Ein Positives hat das Spektakel dann doch noch, man ist in für DC Universe fast schon rekordverdächtigen zwei Stunden auch schon wieder draußen. 

Eine neue Bedrohung sucht Gotham (und den Rest der Welt) heim: Steppenwolf (Ciarán Hinds) und seine Paradämonen wollen sich die Erde untertan machen. Bruce Wayne (Ben Affleck) kann als Batman nur wenig ausrichten, es braucht übermenschliche Kräfte, um das Monstrum loszuwerden. Also vereinigt Wayne alles was Rang und Namen hat, um eine Gerechtigkeitsliga zu bilden: Wonder Woman (Gal Gadot), Aquaman (Jason Momoa), Cyborg (Ray Fisher) und The Flash (Ezra Miller). Doch selbst mit seinen fantastischen Vier scheint Wayne aufgeschmissen zu sein. Es bedarf also der Hilfe eines alten Bekannten…

Wo soll man anfangen. Vielleicht bei Steppenwolf, der so unfassbar schlecht animiert ist, dass jede billig produzierte App eine bessere Grafik hat. Afflecks Batman ist ein lustloser, plumper Selbstbräunerfan, der seinen besten Witz aus The Dark Knight recycelt und völlig befreit von jeglichem Charme ist. Den hat dafür Wonder Woman, allerdings war diese (und die Amazonen generell) in den Händen von Patty Jenkins wesentlich besser aufgehoben. Aquaman säuft gerne und macht an Land nur bedingt Sinn, Cyborg ist doch keine Maschine und The Flash ist anfangs noch geradeso erträglich, weil sozial-wenig-kompetent-und-unbeholfen-ist-immer-lustig-in-Anwesenheit-einer-schönen-Frau, er fängt aber spätestens im letzten Drittel mit seinen absolut unlustigen Witzen dermaßen zu nerven an, dass man ihn am liebsten auf Steppenwolfs Heimatplaneten schießen möchte. Den Rest des Plots kann man sich denken, es gibt ein Wiedersehen mit jedem, der schon mal in einem der letzten Batman oder Superman-Filme aufgetaucht ist und dessen wertvolle Zeit nicht ganz der Schere im Cutting Room zum Opfer gefallen ist. So viel Potential, so wenig…alles.

USA 2017, Regie: Zack Snyder, Start: 16. November

(Text: Annette Schimmelpfennig, Bild: Clay Enos / TM & (c) DC Comics / Warner Bros.)

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