Neu im Kino: Jurassic World

Wisst ihr noch, damals vor 22 Jahren, als im Jurassic Park die Dinos ausgebrochen sind und alle gefressen und zermalmt haben?

Das war so super, lasst uns doch einfach nen neuen Park aufmachen, in dem die Leute noch näher an die Tiere rankommen und dann investieren wir ein paar Millionen in einen genmanipulierten Megasaurier, der viel smarter ist als wir (was allerdings auch nicht schwer ist). Später lassen wir noch ein paar Türen auf und gucken einfach mal was passiert. Okay, genug der Ironie, nichts in der Welt wird echte Fans der Reihe davon abhalten, sich das anzusehen. Haben sich die Macher auch gedacht und dann ordentlich an der Story gespart.

Chris Pratt spielt so eine Art Martin Rütter für Dinos, der die Raptoren trainiert und sehr häufig „Oh mein Gott“ sagt. Bryce Dallas Howard ist eine karrieregeile, hohle Schnepfe, die eigentlich auf ihre beiden Neffen aufpassen soll, aber viel zu sehr damit beschäftigt ist, den Park zu leiten, bzw. ihre Pumps nicht zu verlieren. Omar Sy, hierzulande bekannt aus Ziemlich beste Freunde, macht auch irgendwas mit den Dinos und sagt, oh diese Franzosen, sehr häufig „mon Dieu!“ Wem jetzt noch nicht die Augen in den Hinterkopf gerollt sind, die beiden bereits erwähnten Neffen sind so dermaßen nervtötend, man kann gar nicht anders als sich auf die Seite der Saurier zu schlagen, denn die wollen nicht spielen, die tun was.

Dass sich Filme nicht von alleine finanzieren ist klar, aber das Product Placement ist gerade in der ersten halben Stunde so schamlos, dass man sich fragt was denn all die schönen Dinos in der Werbung machen. Vielleicht nächstes Mal direkt einen Samsungsaurus oder Starbucksoraptor einbauen? Immerhin kann man sich an den Sauriern kaum sattsehen, auch wenn denen etwas vom handgemachten Charme des Originals fehlt. Aber wenigstens reden die nicht so einen Schwachsinn, wie die menschlichen Charaktere.

USA, Regie: Colin Trevorrow, Start: 11.06.2015

(Text: Annette Schimmelpfennig, Bild: Universal Pictures)

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