Neu im Kino: Homefront

Homefront_D4_1189.CR2Wer hat Sylvester Stallone einfach ein wehrloses Buch überlassen? Wissen wir nicht inzwischen, wie seine Interpretation eines Drehbuchs aussieht? Na gut, wenigstens kann man abschätzen, dass der Film nicht besonders anspruchsvoll wird und stattdessen umso mehr Blut fließt und Gegenstände explodieren.

Die Story verspricht schon mehr Tiefe, als man eigentlich von Stallone erwartet hätte: Phil Broker (Jason Statham) ist verdeckter Ermittler einer Drogenbekämpfungsbehörde. Nachdem er sieht, wie bei einem Einsatz der Sohn eines Drogenbosses erschossen wird und kurze Zeit später auch noch Phils Frau verstirbt, beschließt er, seinen Job an den Nagel zu hängen. Seine Tochter Maddy (Izabela Vidovic) wünscht sich ein Pony? Na, dann muss die Familie natürlich direkt in ein Provinzdorf ziehen. Als Maddy sich mit dem Neffen des lokalen Möchtegern-Drogenbosses Gator prügelt, artet die Situation schnell aus. Gator (hat zu viel Breaking Bad geguckt: James Franco) findet schnell heraus, dass Phil verdeckter Ermittler war und will sich und sein kleines Imperium beschützen. Da seine Freundin Sheryl (Winona Ryder) natürlich Beziehungen zu dem Drogenboss hat, der Broker Rache geschworen hat, kommen bald die gewalttätigen Drogendealer zu Besuch in das Südstaatenstädtchen. Broker ist bereit, seine Tochter und sein neues Leben mit allen Mitteln zu beschützen.

Dank der Romanvorlage von Chuck Logan hat der Film mehr Story, als man von Stallone gewohnt ist, jedoch hat Sly wie üblich alles für ihn überflüssige, wie zum Beispiel Charakterentwicklungen weggelassen. Kurzweilig, laut und blutig wird Stallones Drehbuch umgesetzt, ohne große Ansprüche an Logik oder Realitätsnähe zu setzen. „Homefront“  ist nicht ganz so blutig, aber auch nicht so lustig wie „The Expendables“, dafür wartet es aber mit James Franco auf, der verzweifelt versucht, ein Redneck zu sein, und unter anderem Kate Bosworth, die seine Schwester spielt und zum Glück wesentlich überzeugender in ihrer Rolle ist. Der Film hält zwar keine Überraschungen bereit, aber von Statham, Stallone und Co. gibt es eindeutig schlechtere Filme. Und wer über den schwächelnden Plot des Films hinwegsehen kann, hat bestimmt Freude an einem Meth-kochenden Redneck-Franco und dem bewährten Handlungsmuster von Statham gegen den Rest der Welt.

USA 2013, Regie: Gary Fleder, Kinostart: 23.01.

(Text: Laura Arndt, Bild: Universum Film)

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