Kinder, wie die Zeit vergeht. Bereits drei Jahre ist es her, dass aus den wohl widersprüchlichsten Kreaturen der Galaxis ziemlich beste Freunde wurden. Nun geht der Überraschungshit (ein im Zusammenhang mit Marvel zugegebenermaßen inflationär gebrauchter Begriff) in die zweite Runde und liefert genau das, was man erwartet: Milcheinschuss bei Baby Groot, Metaphern und großartige Cameos.
Neben dem bekannten Gespann um “Starlord” Peter Quinn (Chris Pratt), Gamora (Zoe Saldana), Drax (Dave Bautista), Rocket und Baby Groot gibt es ein Wiedersehen mit Gamoras Schwester Nebula (Karen Gillan) und Peters Ziehvater Yondu (Michael Rooker). Als Rocket während eines Auftrags wertvolle Batterien von der goldenen Herrscherin Ayesha (Elizabeth Debicki) klaut, müssen die Guardians erneut quer durchs Weltall fliehen. Dabei trifft Peter auf seinen leiblichen Vater Ego (Kurt Russell), der nicht nur ein echter Gott ist, sondern sich, seinem entsprechend, gleich einen eigenen Planeten geschaffen hat. Schon bald stellt Peter fest, dass sein Vater nichts Gutes im Schulde führt. Und dann sind da auch noch all die Kopfgeldjäger, die es auf die Guardians abgesehen haben….
Man kann Guardians of the Galaxy Vol. 2 nicht vorhalten, dass sich hier völlig auf das Erfolgsrezept des ersten Teils verlassen wurde. Die Mischung aus Slapstick, Wortwitz und der gelegentliche Druck auf die Tränendrüse unterhalten, allerdings hat der Vorgänger dermaßen hohe Maßstäbe gesetzt, dass das Schema X hier doch etwas arg vorhersehbar geworden ist. Wenn es inhaltlich auch ein wenig an Originalität mangelt, so macht Teil 2 mit seiner Vielzahl an neuen, komischen Nebencharakteren wieder einiges gut und wie bei den meisten Marvel-Filmen lohnt es sich auch hier den Abspann durchzusitzen, denn dieser ist gespickt mit mehreren Zusatzszenen und verweist auch schon auf den nächsten Blockbuster.
USA 2017, Regie: James Gunn, Start: 27. April
(Text: Annette Schimmelpfennig, Bild: Chuck Zlotnick / Marvel Studios 2017)