Erst kam „Gone Girl“, dann kam „Girl on the Train“. Gemeinsamkeiten? Kaputte Frauenfiguren, Bestseller, und die Gier auf die dunkle Seiten der Vorstadt. Da hört es dann aber auch auf.
Rachel Watson (Emily Blunt) ist am Boden. Mann weg, Haus weg, Job weg, alles weg, nur der Alkohol ist noch da. So geht sie also jeden Morgen mit einer mit Schnaps gefüllten Wasserflasche aus der Tür und nimmt den Zug nach Manhattan bevor sie dann abends um ein Vielfaches voller wieder zurückpendelt. Der Zug fährt leider genau an dem Haus vorbei, indem Rachel selbst gewohnt hat, bevor die Ehe zu Tom (Justin Theroux) in die Brüche ging. Weil es zu weh tut, Tom und seine neue Frau aus dem Fenster des fahrenden Zugs zu bespannen, guckt sie halt zwei Häuser weiter und beobachtet die junge Megan (Haley Bennett). Jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt, als Rachel blutüberströmt aufwacht und Megan verschwunden ist.
Das klingt alles ziemlich spannend, ist es aber leider nicht. Wie man einen Bestseller mit Mord, Betrug, und Gedächtnislücken so unglaublich öde verfilmen kann, ist schon eine Kunst. Emily Blunt und ihre Schauspielkollegen geben sich wirklich alle Mühe, doch irgendwie ist der Wurm drin und Rachels Schicksal lässt einen ungefähr so kalt wie der Wodka aus dem Tiefkühlfach. Doch wie auch ein Kater mit jeder voranschreitenden Stunde besser wird, so gewinnt „Girl on the Train“ mit fortlaufender Handlung zumindest ein bisschen an Spannung. Das Ende vermag dann aber trotzdem nichts mehr zu retten, denn abgestürzt ist nun einmal abgestürzt.
Laut Poster haben wir hier also die Verfilmung von „dem Bestseller, der die Welt schockierte“. In dem Film drin: ungefähr so viel Schockierendes wie die Ansage, dass sich der Regionalexpress heute um 10 Minuten verspätet
USA 2016, Regie: Tate Taylor, Kinostart: 27. Oktober 2016
(Text: Laura-Marie von Czarnowsky, Bild:Constantin Film)
GEWINNEN: SLIK verlost zum Filmstart 1×2 Freikarten sowie das Filmplakat zu „Girl On The Train“! Schreibt uns ganz einfach bis zum 02.11. eine nette E-Mail mit dem Betreff “Train” an gewinnen@slik-magazin.de. Wir drücken euch die Daumen, viel Glück!