Neu im Kino & Gewinnen: Super Hypochonder

SH_07_1400Romain ist 39, auf der Suche nach der großen Liebe in einer großen Stadt, schwer neurotisch und blamiert sich in eigentlich jeder sozialen Interaktion, allerdings auf liebenswürdige Weise. Wer jetzt an eine männliche, französische Version von Bridget Jones denkt, liegt gar nicht mal so falsch.

Der Unterschied liegt darin, dass Romain sich im Gegensatz zu Bridget keine Sorgen über sein Gewicht macht, sondern über seine Gesundheit. Andauernd, ohne Grenzen, ohne Grund und sehr zum Leidwesen seines Hausarztes Dimitri. Während die Rolle des seriösen Begleiters eines komödiantischen Feuerwerks eigentlich undankbar ist (man denke an Leonard im Vergleich zu Sheldon, Alan im Vergleich zu Charlie), sind die Verhältnisse in „Super Hypochonder“ genau umgekehrt. Man guckt Danny Boon, der den Romain mit vollem Körper- und Mimikeinsatz gibt, zwar ganz gerne zu, aber die großen Grimassen nutzen sich schnell ab. Arzt Dimitri (Kad Merad) hingegen, der gemeinsam mit dem Publikum die Augen rollt, wenn Hypochonder extraordinaire Romain hinter einem Schnupfen mal wieder den Tod vermutet, ist da wesentlich lustiger.

Der Vergleich zur guten Bridget deutet natürlich auch auf eine Liebesgeschichte hin, die sich zwischen Romain und Dimitris Schwester Anna (Alice Pol) abspielt. Anna ist eine gelangweilte Hausfrau, die sich für den Freiheitskampf des fiktionalen Tscherkistans einsetzt, statt wie ihre Freundinnen kleine Hunde zu halten. Aus diesem Subplot entwickelt sich dann schlagartig ein ganz neuer Film und „Super Hypochonder“ wird zur Verwechslungskomödie, als Anna Romain für den nach Frankreich geflohenen Führer von Tscherkistans Rebellenbewegung hält.

Aber wie schon Dimitris Frau spitz anmerkt, spielt sich die mitreißendere Liebesgeschichte zwischen Dimitri und Romain ab. Anna, die Verwechslung und Tscherkistan können da – trotz Wimperklimpern, großen Reden und sogar der einen oder anderen von Rebellen gezündeten Explosion – nicht mithalten. Aus diesem Grund ist „Super Hypochonder“ trotz des gleichen Schauspielergespanns nicht ganz so lustig wie sein Vorgänger „Willkommen bei den Sch’Tis“. Die Szenen zwischen Romain und Dimitri sind die Highlights des Films, aber in der zweiten Hälfte leider wegen der Liebes- und Verwechslungsgeschichte etwas zu dünn gesät.  Mehr vollgeschnupfte Taschentücher und weniger l’amour hätten genauso gut getan wie der Pharmaindustrie mehr Patienten wie Romain.

F 2014, Regie: Dany Boon, Kinostart: 10.04.

(Text: Laura-Marie von Czarnowsky, Bild: Prokino Filmverleih)

GEWINNEN: SLIK verlost 2×2 Freikarten zum Film. Schickt einfach bis zum 14. April eine Mail mit dem Betreff “Tscherkistan” an gewinnen@slik-magazin.de. Viel Glück!

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