Schon mit dem Blockbuster „Inception“ ist Christopher Nolan 2010 ein eindrucksvoller Film über ein Phänomen gelungen, das trotz unterschiedlichster Theorien und modernster Technik irgendwie ein Mysterium bleibt: die menschlichen Träume und das sogenannte Unterbewusstsein.
Kognitive unbewusste Prozesse werden in „Inception“ bewusst und steuerbar. Klar, es handelt sich dabei um fiktiven Stoff, aber die Überlegungen und Vorstellungen, nämlich anerkannte Kenntnisse mit scheinbar logischen Implikationen weiterzudenken, und dies noch in einen spektakulären, unterhaltsamen Blockbuster zu verpacken, bedarf viel Wissen und Kreativität. Man kann somit zu Recht sagen, dass dies klug inszeniert worden ist.
Der langen Einführung kurzer Sinn: Auch in „Interstellar“ finden wir einen Bereich wieder, der bisher nur Theorie und mit der derzeitigen Technik nicht erfahrbar ist. Gemeint sind hierbei interstellare Reisen (also beispielsweise Reisen zwischen Galaxien) über sogenannte Wurmlöcher, welche ebenfalls bisher nur Denkmodelle sind. Dennoch ist Nolans Vorstellung und Darstellung, wie dieses Reisen im Universum möglicherweise oder unmöglicherweise vonstattengehen könnte, wirklich sehr beeindruckend und unterhaltsam auf die Leinwand gebracht.
„Interstellar“ beginnt zu einem Zeitpunkt, an dem die Erde so gut wie keine Ressourcen mehr bereithält. Der Planet ist ausgelaugt, man kämpft ums Überleben. Und was machen Menschen, wenn die Standortbedingungen nicht ausreichend sind? Ja, sie kolonisieren andere Orte. Hier ist es die Bestrebung, andere Planeten zu bevölkern, deutlicher gesagt, zu „bemenschen“. Die NASA schickt zu diesem Zwecke eine Gruppe an Forschern ins Universum. Über ein Wurmloch sollen sie in eine entfernte Galaxie reisen, um dort einen bewohnbaren Planeten zu finden. Mit an Bord befindet sich der Ingenieur und Pilot Cooper (Matthew McConaughey), der seiner Tochter Murph (Mackenzie Foy) versprochen hat, wiederzukommen. Er ahnt noch nicht, dass die Reise risikoreicher ist als angenommen.
Nolan widmet sich in „Interstellar“ interessanten astronomischen Fragen, und das wie bereits angesprochen sehr spannungsreich. Es ist natürlich, wie bei Blockbustern üblich, ein Film für das breite Publikum und dementsprechend publikumswirksam und visuell spektakulär gedreht. Das gelingt sehr gut. Aber es ist noch eine tiefere Ebene da, die wohl insbesondere für Astronomiebegeisterte reizvoll ist. Es geht um Nolans Vorstellung von Zeitreisen, also wie hier Reisen durch Galaxien im Kontext der bisherigen wissenschaftlichen Theorien gedacht werden. Dazu braucht es aber ohne Frage astronomische Kenntnisse. So oder so, „Interstellar“ ist ein wirklich bemerkenswerter, toller Film, den man sich nicht entgegen lassen sollte.
USA 2014, Regie:Christopher Nolan, Kinostart: 06.11
(Text: Madeleine Owoko, Bild: Warner Bros. Ent)
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