Man könnte meinen, am Ende des Jahres gibt es keine cineastischen Highlights mehr – aber falsch gedacht! „Inside Llewyn Davis“ hat das Potential, der beste Film im Jahr 2013 zu werden. Die Brüder Joel und Ethan Coen haben drei Jahre nach ihrem Western „True Grit“ einen unglaublichen schönen Streifen über die Folk-Musik und das Scheitern produziert.
New York in den 1960er Jahren. Llewyn Davis (Oscar Isaac) ist Folkmusiker. Mehr als seine Gitarre und seine Stimme braucht er nicht, um in kleinen Musikclubs aufzutreten und die Menge zu verzücken. Trotzdem lässt der Erfolg auf sich warten: Seine Platte „Inside Llewyn Davis“ verkauft sich nicht und er muss sporadisch bei einem Professor schlafen. Oder er kommt bei seiner Ex-Affäre Jean (Carey Mulligan) unter, die mit ihrem Freund Jim (Justin Timberlake) selbst ein erfolgreiches Musikerpärchen bildet und von Llewyn schwanger (und deswegen sehr sauer) ist. Schließlich versucht er, seinen Weg nach Chicago zu einem berühmten Produzenten zu bahnen. Allein dieser Trip wird zum kuriosen Roadmovie.
Eigentlich passiert in den 105 Minuten nicht sonderlich viel, der Plot ist schnell erzählt. Oder mit den Worten von Joel Coen: „Es gibt gar keinen Plot. Deswegen haben wir die Katze reingebracht“. Ja, die Katze spielt auch eine kleine Schlüsselrolle.
„Inside Llewyn Davis“ ist eine Hommage an den Beginn des Folk-Booms, er lebt durch seine Bilder, das kalte New York, die verschneiten Highways und die atmosphärischen Kellerclubs. Und nicht zuletzt natürlich durch die Musik. Dafür wird sich sehr viel Zeit gelassen. Nicht nur zuletzt, wenn Llewyn „Farewell“ von Bob Dylan spielt.
USA 2013, Regie: Ethan Coen/Joel Coen, Kinostart: 05.12.
(Text: Lisa Bertram / Bild: Studiocanal)
GEWINNEN: SLIK verlost zwei Soundtracks und 2×2 Freikarten. Schreibt uns einfach eine nette Mail mit dem Betreff „Llewyn“ und eurer Postadresse an gewinnen@slik-magazin.de, bis zum 7. Dezember. Viel Glück wünschen wir!