Man könnte jetzt so etwas Poetisches schreiben wie: Godzilla ist Mutter Naturs Antwort auf die nukleare Zerstörungswut des Menschen. Man kann’s aber auch einfach sein lassen, denn so ein Satz ist komplexer als der gesamte Inhalt von Gareth Edwards Neuverfilmung. Trotzdem spricht noch einiges dafür, ihn sich anzusehen.
Auf den Philippinen wird das Skelett eines unbekannten Riesenviechs gefunden. Wenig später geht in Japan ein Atomkraftwerk in die Luft und macht den Wissenschaftler Joe Brody (Breaking Bads Bryan Cranston) zum Witwer. Er zweifelt an der Unglückssache und bleibt vor Ort. 15 Jahre später kehrt sein Sohn (Aaron Taylor-Johnson), mittlerweile selbst Vater, zurück nach Japan. Vater Brody erkennt Parallelen zu den Geschehnissen von damals und macht sich, gemeinsam mit dem Sohnemann, auf in die Sperrzone. Kurz darauf wackelt erneut die Erde und ein neues mutiertes Etwas erscheint auf der Bildfläche, Muto (Mutter Motte, Vater Ridley Scotts Alien). Panik bricht aus, denn das Insekt des Grauens zerstört alles, was ihm im Wege steht. Der japanische Forscher Serizawa (Ken Watanabe) weiß, dass nur einer in so einem Fall helfen kann: Godzilla höchstpersönlich.
Ohne zu viel zu verraten, sich den Film für den Cast allein anzusehen, lohnt sich nicht, denn Bryan Cranston ist recht schnell wieder weg und Juliette Binoche als Mutter hat einen ziemlich guten Deal ausgehandelt, wenn sie für die knapp vier Minuten bezahlt wurde. Ah ja, Elizabeth Olsen ist auch noch dabei. Positiv zu erwähnen ist aber, dass Godzilla wieder seinem japanischen Vorbild ähnlich sieht und sowohl Bild-, als auch visuelle Effekte ziemlich gut sind. Auch der Einsatz eines zweiten Monsters ist, zumindest was die amerikanischen Verfilmungen angeht, eine nette Neuerung. Leider geht dem Film die Logik schneller flöten, als Godzilla in New York ankommt. Dazu ganz viele 9/11- und Fukushima-Bilder und ein Ende, dass man mit ganz viel Wohlwollen als „interessant“ bezeichnen kann. Und warum soll man sich dann Godzilla ansehen? Weil man mal zwei Stunden das Hirn abschalten und die volle Zerstörungswut genießen kann.
USA 2014, Regie: Gareth Edwards, Kinostart: 15.05.
(Text: Annette Schimmelpfennig, Bild: Warner Bros)
GEWINNEN: SLIK verlost 3×2 Freikarten zum Film. Schickt einfach bis zum 19. Mai eine Mail mit dem Betreff “Godzilla” an gewinnen@slik-magazin.de. Viel Glück!