Neu im Kino & Verlosung: Frantz

_FZ28228 - copie_ret_DPWir haben einen Abstecher ins Arthouse gemacht und so neben Komödien, Sci-Fi- und Fantasyblockbustern auch mal wieder ein Drama im Gepäck. Par excellence. Es handelt sich um eine Adaption vom Ernst Lubitsch‘ Broken Lullaby (1932).

1919 in Quedlinburg: Hier lebt Anna (Paula Beer) mit ihren Schwiegereltern (Marie Gruber und Ernst Stötzner) zusammen. Familie Hoffmeister ist noch in tiefer Trauer um ihren im Ersten Weltkrieg gefallenen Frantz (Anton von Lucke), Annas Ehemann. Jeden Tag geht sie zu seinem Grab. Eines Tages liegt dort ein fremder Blumenstrauß und im Ort ist von der Ankunft eines Franzosen die Rede. So kurz nach dem Krieg mischt sich hier die Trauer um die Gefallenen mit glühendem Nationalismus und Frankophobie. Demgemäß gereizt und ablehnend reagieren die Bewohner, und auch Vater Hoffmeister, als Adrien (Pierre Niney) vor der Haustür steht und sich als Frantz‘ Freund vorstellt. Paula und Mutter Hoffmeister fassen hingegen schnell Vertrauen, da Adrien ihre Trauer teilt sowie durch seine Erzählungen und Erinnerungen an Frantz wieder etwas Lebendigkeit und Freude ins Haus bringt. Verwunderlich ist allerdings, dass Frantz noch nie etwas von seinem französischen Freund berichtet hatte …

Der Film erzählt in ruhigen schwarz-weiß Bildern von der Trauer um einen geliebten Menschen, von Schuldgefühlen und Lügen, auch vom nationalen Hass, Engstirnigkeiten und anderen unschönen zwischenmenschlichen Fratzen. Pessimismus, Melancholie und Schwermut sind daher atmosphärisch ständig präsent. Aber es gibt sie auch, dann in bunten Bildern, die wenigen leichteren, lebensjahenden Szenen.

Frantz hat gewissermaßen eine kühle visuelle Ästhetik, bekräftigt durch die Darstellung in schwarz-weiß. Auch die Wendungen im Handlungsverlauf sowie das historische Setting sind als positiv hervorzuheben. Nur die Grundtristesse des Films ist ein bisschen schwierig und sicherlich etwas, wofür man in der Stimmung sein sollte.

DE/FRA 2016, Regie: François Ozon, Kinostart: 29. September

(Text: Madeleine Owoko, Bild: X-Verleih)

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