Neu im Kino: Café Society

wasp2015_day_01-0430.CR2

Fast 81 Jahre ist Regisseurenlegende Woody Allen bereits alt – und dennoch bringt er immer noch jedes Jahr einen neuen Film in die Kinos. Diesmal verschlägt es den Zuschauer in die 1930er Jahre: eine Romanze mit Starbesetzung.

Das Duo Kristen Stewart / Jesse Eisenberg gehört zweifellos zu den Lieblingen Hollywoods. Nach „Adventureland“ (2008) und „American Ultra“ (2015) ist „Café Society“ nun bereits die dritte gemeinsame Produktion – und es ist ganz klar, dass die Handlung im Großen und Ganzen auf die zwischenmenschliche Chemie der beiden abzielt.

Jesse Eisenberg spielt Bobby Dorfman, den jüngsten Sohn einer jüdischen Familie aus New York. Er geht nach Hollywood, um sich in der Firma seines Onkel Phil (Steve Carrell), einem einflussreichen Agenten in der Filmbranche, seine ersten Sporen zu verdienen. Als er Phils Assistentin Vonnie (Kristen Stewart) kennenlernt, verliebt sich vom ersten Moment an in sie – nicht ahnend, dass Vonnie schon seit einiger Zeit Phils Standby-Geliebte ist. Da dieser sich nicht dazu durchringen kann, seine langjährige Ehefrau zu verlassen und zudem ständig auf Geschäftsreise ist, verbringen Bobby und Vonnie in den nächsten Monaten viel Zeit miteinander. Vonnie erwidert irgendwann tatsächlich Bobbys Gefühle und steht kurz davor, seinen Heiratsantrag einschließlich Umzug nach New York anzunehmen. Doch die Rechnung hat er ohne seinen Onkel gemacht: Dieser hat sich letztlich doch dafür entschieden, seine Frau zu verlassen und seinerseits Vonnie zu heiraten. Die junge Frau steckt in einer Zwickmühle, entscheidet sich aufgrund der längeren gemeinsamen Vergangenheit schließlich doch gegen Bobby und für ein gemeinsames Leben mit Phil.

Bobby entscheidet sich tief enttäuscht für einen Rückzug nach New York und steigt in den Nachtclub seines ständig in kriminellen Machenschaften verwickelten Bruders Ben (Corey Stoll) ein. Dort macht er in den nächsten Jahren Karriere, entwickelt sich zur feste Größe in der New Yorker Nachtclub-Szene und lernt schließlich die hübsche Veronica (Blake Lively) kennen, die er einige Zeit später heiratet, als sie ihm gesteht dass sie schwanger von ihm ist. Es kommt, wie es kommen muss: Irgendwann trifft er Onkel Phil und Vonnie in seinem Club – und die Gefühle von früher kommen in beiden wieder hoch. Doch nun ist es zu spät.

Wer beim Thema „Romanze“ direkt an Emotionsschmonzette denkt, dem sei versichert: Garantiert nicht in einem Woody-Allen-Film. „Café Society“ bietet ein stilechtes 1930er-Flair mit großartig arrangierten Kulissen , überzeugenden Schauspielern und einem subtilen trockenen Humor. Leider auch ein paar Längen im Verlauf, was aber letztlich das überzeugende Gesamtwerk nur wenig schmälert. Hut ab, Mr. Allen.

USA 2016. Regie: Woody Allen, Kinostart: 10.11.

(Text: Steffen Rieger, Bild: Sabrina Santos, Gravier Productions)

Kommentare sind geschlossen.