Neu im Kino: Black Mass

BM-FP-0003Egal, wie sehr man Johnny Depp in den letzten Jahren auch als Captain Jack Sparrow durch die Gegend hampeln sah (und seien wir mal ehrlich, spätestens nach dem zweiten Mal war das auch nur noch begrenzt oder betrunken erträglich), so ein bisschen hat man ihn schon vermisst. Den seriösen Schauspieler, der mehr ist als nur eine fleischgewordene Tim Burton-Karikatur.

Für ein Comeback ist Depp strenggenommen noch zu jung und doch bringt das Gangster-Biopic Black Mass den Depp zurück, den man einst in Dead Man und Donnie Brasco schätzen gelernt hat. Erzählt werden einige Jahre im Leben des irisch-amerikanischen Mobsters James „Whitey“ Bulger (Depp), von seiner Blütezeit in den 70ern bis zu seinem Abtauchen. Bulger geht eine Symbiose mit einem alten Kumpel, dem nicht weniger zwielichtigen FBI-Agenten John Connolly (Joel Edgerton) ein. Er beschafft Connolly Insider-Informationen, dafür lenkt dieser von Bulgers kriminellen Machenschaften ab, was wiederum auch Bulgers Bruder Bill (Benedict Cumberbatch) zugute kommt, kandidiert er doch als Senatspräsident. Das Geschäft mit Drogen, Erpressung und Mord läuft gut und auch die Kokurrenz von der italienischen Cosa Nostra scheint vorerst unter Kontrolle. Erst als Fred Wyshak (Corey Stoll) die Akte Bulger übernimmt, wird Bulger selbst zum Gejagten.

Depp ist dank blauer Kontaktlinsen und schütterem Haupthaar kaum wiederzuerkennen. Er spielt Bulger als unberechenbaren Psychopathen, dem nur die eigene direkte Blutsverwandschaft heilig ist. Dass hierbei vieles mehr Fiktion als Fakt ist dürfte klar sein. Aber allein für Depps dämonische Performance und all die gexzellenten Nebendarsteller lohnt es sich Black Mass anzusehen. Lobend erwähnt sei an dieser Stelle auch der Soundtrack, der die beklemmende Stimmung in Bulgers Umfeld perfekt einfängt.

USA 2015, Regie: Scott Cooper, Start: 15. Oktober

 (Text: Annette Schimmelpfennig, Bild: Warner Bros Pictures)

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