Neu im Kino: Avengers: Endgame

nullKinder, wo ist die Zeit geblieben? 22 Filme später kommt handlungstechnisch zusammen, was zusammen gehört und der Kampf gegen den lila Mann mit der Vorliebe für glitzernde bunte Steinchen geht in die entscheidende Runde.

Mit Avengers: Endgame läutet Disney den ersten Teil der epischen All Star Cast-Abschiedstournee ein, Teil zwei dürfte dann im Dezember mit Star Wars: Episode IX folgen. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen. Endgame ist nicht das perfekte Ende, macht aber vieles richtig. Es ist vorbei, bye bye Helden-Gang.

Da der Plot-Boden Lava und alles ein potentieller Spoiler ist, hier nur so viel: Es geht direkt dort weiter, wo Infinity War aufgehört hat. 50 Prozent der Menschheit sind ausgelöscht, die übrig gebliebenen Avenger um Captain America (Chris Evans), Black Widow (Scarlett Johansson) und den Hulk (Mark Ruffalo) versuchen so gut es geht, mit den Verlusten umzugehen, obwohl sich Katerstimmung breit macht. Aber die Avengers wären keine Superhelden, wenn sie sich nicht ein letztes Mal versammeln und dem finalen Kampf stellen würden.

Zunächst die gute Nachricht, trotz gut drei Stunden Laufzeit kommt keine Langeweile auf, was an den vielen Gastauftritten diverser Marvel-Charaktere liegt und zugegebenermaßen auch den Reiz der ganzen Sache ausmacht. Wer nur den ein oder anderen Iron Man oder Captain America gesehen hat, wird mit der schieren Masse an Schauspielern nichts anfangen können, Hardcore-Fans hingegen dürfte das Herz aufgehen. Bis auf Anthony Hopkins, der wohl eindeutig die besseren Anwälte hat was ungeliebte Rollen angeht, hält so ziemlich jeder der mal in einem Marvel-Film war sein Gesicht in die Kamera und sei es nur, um für wenige Sekunden betroffen zu gucken. Bei einigen, und auch hier nennen wir keine Namen, denn sie sind essentiell für die Handlung, wundert man sich hingegen, wie kurz ihre Auftritte sind. Man kann nur ahnen, wie viel Film im Cutting Room der Schere zum Opfer gefallen ist, denn gegen Ende hat man schon ein wenig das Gefühl, dass man doch endlich mal fertig werden musste, obwohl man eigentlich noch mehr hätte erzählen können.

Zwischendurch wird auf Altbewährtes wie Action und Humor gesetzt. Auch hier gilt, am besten einfach überraschen lassen, aber sollte es mal ein The Big Lebowski-Remake geben, Chris Hemsworth wäre ein wunderbarer Dude. Auf die Tränendrüse wird ebenfalls gedrückt, wobei auch dies zu erwarten war. Alles in allem ein solider Abschluss, der auch ein bisschen wehmütig macht.

USA 2019, Regie: Joe und Anthony Russo, Start: 24. April

(Text: Annette Schimmelpfennig, Bild: Marvel Studios 2019)

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