Neu im Kino: American Ultra

AU_00249_R_kl_700Was macht der typische unmotivierte und gelangweilte Kleinstadtbürger Anfang 20, wenn er nicht gerade seinem unmotivierenden und langweiligen Aushilfsjob nachgeht? Richtig, er kifft, zeichnet Comics und hängt faul vor der Glotze ab.

Das Leben von Mike (Jesse Eisenberg) und seiner Freundin Phoebe (Kristen Stewart) ist vorhersehbar und unspannend. Eigentlich. Was Mike nicht weiß: Insgeheim ist er ein hoch ausgebildeter CIA-Agent – eine Killermaschine, die zum geeigneten Zeitpunkt mittels eines speziellen Sprachcodes aktiviert werden soll. Das geschieht auch, allerdings anders als erwartet. Bevor ein übereifriger CIA-Agent das Projekt beenden und damit Mike zum Abschuss freigeben kann, nimmt Mikes ehemalige Vorgesetzte Victoria Lasseter (Connie Britton) die Sache in die eigenen Hände. Sie macht das, was die CIA unbedingt verhindern will und setzt so in Mike die lange unterdrückten Eigenschaften frei.

Also findet er sich vollkommen überrascht inmitten psychisch hochgradig verstörter Auftragskiller wieder, die alle nur ein Ziel haben: ihn zu liquidieren und alle Spuren zu diesem Projekt zu beseitigen. Doch sie haben die Rechnung ohne Mikes Widerstandsfähigkeit gemacht: Während er nun sogar aus einem Löffel eine tödliche Waffe machen kann, hinterlässt er bei seinem Überlebenskampf eine Spur der Zerstörung. Und als die CIA-Killer schließlich auch noch Phoebe entführen, setzt er alles daran, seine Geliebte zu befreien – und ruft für den großen Showdown alle verborgen geglaubten Fähigkeiten hervor.

Mit „American Ultra“ legt „Project X“-Regisseur Nima Nourizadeh seinen zweiten Film vor – und hat sich diesmal erneut für die gleiche Zielgruppe und eine krachende Actionkomödie entschieden. Dass er dafür das schon aus „Adventureland“ bekannte Duo Eisenberg / Stewart auserkoren hat, war nicht die schlechteste Wahl, denn beide harmonieren wieder einmal gut miteinander und verkörpern das Image der kämpfenden Jung-Twens glaubhaft. Die Charaktere sind erwartungsgemäß alle überspitzt, die Actionsequenzen übertrieben, die Explosionen bombastisch. Ein Film, der – sofern man ihn nicht zu ernst nimmt – etliche unterhaltsame Momente zu bieten hat, aber kein Klassiker des Genres wird.

USA 2015, Regie: Nima Nourizadeh, Kinostart: 15. Oktober

(Text: Steffen Rieger, Bild: 2015 Concorde Filmverleih GmbH / Alan Markfield)

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