Neu im Kino: A United Kingdom

AUnitedKingdom∏AlamodeFilm#1Wenn ein Film damit Werbung macht, dass er auf einer wahren Begebenheit beruht, dann bedeutet das gerne mal ‚langweilig‘ oder ‚todtraurig‘. „A United Kingdom“ ist dankenswerterweise weder das eine noch das andere.

„A United Kingdom“ erzählt die Liebesgeschichte von Seretse Khama (David Oyelowo) und seiner Frau Ruth Williams (Rosamund Pike), die sich im Nachkriegslondon kennen und lieben lernen. Das ganze wird aber nicht nur durch an sich schon ziemlich schlimmen Alltagsrassismus verkompliziert, sondern auch durch die Tatsache, dass Seretse der König des afrikanischen Landes Bechuanaland (dem heutigen Botswana) ist. Die Liebe der beiden wird also so zu einem Staatsakt, und bald mischt sich nicht nur Seretses königliche Familie, sondern auch die britische und südafrikanische Regierung in die junge Liebe ein.

Regisseurin Amma Asante hat mit „A United Kingdom“ ein kleines Meisterwerk geschaffen, das eine jede Emotion seiner ausgezeichneten Hauptdarsteller einfängt. Es gelingt ihr mühelos, die Zuschauer von Ruths und Seretses Liebe zu überzeugen und diese mit der perfiden Natur des Kolonialismus und der Apartheid zu kontrastieren. Das britische Empire in all seiner kolonialen Garstigkeit wird durch Jack Davenport (kennt man als den fiesen Typen aus „Fluch der Karibik“) als Sir Alistair Canning und Tom Felton (kennt man als den fiesen Draco aus „Harry Potter“) als Rufus Lancaster verkörpert. Man möchte hoffen, dass der Film die beiden historischen Figuren überzeichnet darstellt, muss aber befürchten, dass der Nagel doch auf den Kopf getroffen wurde.

„A United Kingdom“ ist also eine Geschichtsstunde, die sich niemals wie Hausaufgaben machen anfühlt. Sie erzählt von richtig und falsch, von Gleichheit und Brüderlichkeit, und von einer Liebe, die darum kämpft, sein zu dürfen. Unbedingt angucken!

USK 2016, Regie: Amma Asante, Start: 30. März 2017

(Text: Laura-Marie Schnitzler, Bild: Alamode Film)

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