Neu auf DVD: Z for Zachariah

DSC_6651.tifIn einer vollgequetschten Bahn zu verharren, überfüllte Seminare an der Uni, ein Samstagnachmittag auf der Schildergasse: Solcherlei beengte Situationen haben hier im dicht bebauten, menschenüberfluteten Kölle wohl alle irgendwie schon mal erlebt. Wer viel mit Bus und Bahn unterwegs ist ohnehin.

Und wenn man dann mal wieder erzwungenermaßen von schwitzenden, schnaubenden Leibern zusammengepresst und von Lärm, Smog, Hektik umgeben ist, dann erscheint einem so eine Welt, wie sie in Z for Zachariah Realität ist, echt paradiesisch.

Denn darin ist die Erde nach einer Katastrophe menschenleer, allerdings auch radioaktiv geworden. Nur ein Tal ist seltsamerweise davon verschont geblieben. Dort lebt Ann (Margot Robbie, entblondet) nur mit Hund auf der elterlichen Farm und kann sich ohne Schutzanzug frei bewegen. Zwar gibt es keinen Strom, aber mit dem Garten, den Feldern, dem Brunnen kann sich sich gut versorgen. Ann glaubt, dass sie und das Tal dank ihres Glaubens und der Frömmigkeit des Vater, der auch die Kirche gebaut hat, verschont geblieben sind. Eines Tages trifft sie auf John (Chiwetel Ejiofor), der einst Ingenieur war und nun mit Schutzanzug sowie einer Art Handwagen umherzieht. Sie freunden sich an, John beschließt bei Ann zu bleiben, die beiden kommen sich emotional näher. Dann taucht plötzlich ein weiterer Mann, Caleb (Chris Pine), auf. Und es beginnen diese typischen beknackten zwischenmenschlichen Verhaltensmuster und -probleme: Verhältnisse ausloten und abstecken, Rivalität, Eifersucht und Machtkämpfe. Hier gilt: Bei dreien ist einer zu viel.

Somit ist klar, dass nicht das Weltuntergangszenarium, das Überleben oder irgendetwas Spaciges in Z for Zachariah das Hauptmotiv ist, sondern die zwischenmenschlichen Probleme, die in dieser Konstellation auftreten. Und daher ist der Film, der übrigens auf dem gleichnamigen Roman von Robert C. O’Brien beruht, eher Drama denn Sci-Fi. Ein Drama mit Gleichnischarakter.

USA 2015, Tiberius Film GmbH, VÖ: 7. Juli

(Text: Madeleine Owoko, Bild: Tiberius Film)

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