Neu auf DVD: Unsane – Ausgeliefert

U_00031_R_700Stell‘ dir vor, da ist jemand, der vollkommen besessen von dir ist und dich zu seinem Lebensmittelpunkt auswählt. Bemerkbar macht sich das dann etwa in Form von ständigem Auflauern, Überwachungen, kommunikativem Terror jeglicher Art und weiteren Zwangshandlungen, die nur einem Zweck dienen sollen: der Ausübung einer totalen Kontrolle und damit Macht über dich.

Diese Erfahrung machte Sawyer (Claire Foy), die Hauptfigur in Unsane. Bei ihr hat das Stalking schon Spuren hinterlassen. Ständig ist sie auf der Hut und fühlt sich von allem und jedem bedroht. Der Leidensdruck führt sie zu einer Ärztin, es folgt der Aufenthalt in einer Psychiatrie. Hier ist es allerdings alles andere als angenehm. Und als wäre das noch nicht schlimm genug, glaubt sie in einem Pfleger ihren Stalker David (Joshua Leonard) wiederzuerkennen. Alarmiert wendet sie sich an die Ärzte. Die wiegeln ab, eine paranoide Schizophrenie der Patientin ist für sie wahrscheinlicher.

Was lässt sich über diesen Film nun im Fazit sagen? Vor allem, dass er an vielen Stellen (absichtlich oder nicht, das sei dahingestellt) sehr unglaubwürdig ist. Angefangen bei den Zuständen in der Psychiatrie. Würde der Film im 19. Jahrhundert spielen, wären da manche Umstände noch hinnehmbar. Aber nicht in unserem Jahrhundert. Und dann auch noch das irre Verhalten und die Motive anderer Figuren. Im Grunde alles ein großer Ulk. In Anbetracht des Grundthemas, das für reale Opfer sehr leidvoll ist, irgendwie nicht ganz passend.

USA 2018, Twentieth Century Fox Home Entertainment, VÖ: 09. August

(Text: Madeleine Owoko, Bild: Twentieth Century Fox / Fingerprint Releasing / Bleecker Street)

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