Neu auf DVD: Thelma

Thelma_(5)Gleich vorweg: Thelma beeindruckt, Thelma setzt neue Akzente, Thelma gehört zu den besten Filmen des Jahres. Warum wir zu diesem Resümee kommen, davon mag diese Rezension einen Eindruck geben.

Der Titel des Films bezieht sich auf die Hauptfigur Thelma (Eili Harboe), die gerade an einer norwegischen Universität ein Studium begonnen hat. Es sind dies die ersten zaghaften eigenständigen Schritte eine Person, die bisher sehr von den Eltern umsorgt und dominiert war, sowie sehr puritanisch erzogen wurde. So ist Thelma auch am Campus zunächst noch sehr für sich, nur die Eltern melden sich ständig. Sehr oft verbringt sie ihre Zeit in der Bibliothek, hier trifft sie auch das erste Mal auf Anja (Kaya Wilkins), vor der sie plötzlich einen Krampfanfall erleidet. Einige Tage später begegnen sie sich erneut, die beiden werden Freundinnen. Doch da ist eine Spannung zwischen ihnen, die alles andere als freundschaftlich ist und die in Thelma etwas sehr Machtvolles, teils sogar Destruktives erweckt.

Thelma ist im besten Sinne durch und durch ein sehr skandinavischer Film. Vom ersten Bild an düster, mystisch, eindringlich und von einer kühlen Ästhetik getragen. Atmosphärisch erinnert er etwas an das schwedische Horrordrama So finster die Nacht. Das Tolle an Thelma ist weiterhin, dass sich der Film nicht wirklich einer Kategorie zuordnen lässt, denn man kann nicht sagen, dies ist ein Coming-out- und Coming-of-Age-Film oder nur ein Mysterythriller. Nein, da sind viel mehr Facetten und man verlässt auch übliche cineastische Pfade. Sehr besonders ist übrigens auch Eili Harboe. Bitte mehr davon!

NOR/FRA/DNK/SWE 2017, Koch Films GmbH, VÖ: 23.08

(Text: Madeleine Owoko, Bild: 2018 Koch Films)

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