Neu auf DVD: Red Sparrow

DF-32336_R3_700Geheimagentinnen sind sehr sexy. So suggeriert es uns zumindest gerne das Kino. Da ist auch nicht nur der Anblick reizvoll. Die Melange aus Coolness, Cleverness, Undurchschaubarkeit und der Hauch einer Verletzlichkeit, einer tiefinnersten sanften Seele, ist mindestens ebenso wichtig. Alles im Dienste der Manipulation. Sehr gut verkörperte eine solche Rolle etwa unlängst die so betörende Charlize Theron.

Mit Red Sparrow reiht sich nun auch Jennifer Lawrence ein. Auch ihr steht diese Rolle, muss man sagen. Wenn man zeitnah mother! mit ihr gesehen hat, ein Film, in dem sie eine sich völlig zurücknehmende Frau spielt, der man ständig zurufen möchte: „Renn‘, renn‘ um dein Leben!“ (nebenbei bemerkt, wäre es wirklich mal interessant zu erfahren, weshalb man sich bei mother! gerade für Lawrence entschieden hat) – dann kann man sogar den Eindruck gewinnen, dass ihr die Spionin besser steht.

Dominika Egorova heißt die Figur, die Lawrence in Red Sparrow spielt. Zunächst ist Dominika aber einfach nur eine talentierte Primaballerina am Bolschoi-Theater in Moskau, die neben dem Ballett vor allem für das Wohl der kranken Mutter sorgt. Eine Reihe von Umstände bringen sie in eine prekäre Lage. Diesen Zustand nutzt ihr Onkel Ivan (Matthias Schoenaerts), der Vizepräsident des russischen Geheimdienstes, um sie anzuwerben und auf einen Oligarchen anzusetzen. Ab diesem Zeitpunkt ist Dominika in den Fängen des SWR und landet schließlich in einem Ausbildungszentrum für die sogenannten roten Spatzen. Trotz oder wegen ihres Werdegang wird sie hier zu einer Spionin ungewöhnlicheren Formats. Und sehr bald schon wird sie natürlich auf einen Amerikaner, den CIA-Agenten Nate (Joel Edgerton), angesetzt.

Red Sparrow ist ein spannender Spionagefilm, der mit Handlung und Cast punktet. Dabei wird vor allem der schwierige und auch tragische Weg Dominikas in den Blick genommen. Und der Film gibt vielleicht auch eine Antwort darauf, warum dieser Typ von Spionin so viel Sinnlichkeit verkörpern muss. Sehr übertrieben ist indes die allenthalben überbordende altbackene Ostblock-Kulisse in den Wohnungen. Dieses Klischee grenzt schon ans Lächerliche. Davon abgesehen: Daumen hoch.

USA 2018, Twentieth Century Fox Home Entertainment, VÖ: 19. Juli

(Text: Madeleine Owoko, Bild: 2017 Twentieth Century Fox)

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