Neu auf DVD: Midsommar

Midsommar_Szenenbilder_05.72dpiManchmal muss eine Ansicht klar ausgesprochen werden. Und so sei es: Ari Aster versteht es derzeit mit am besten, cineastisch Grauen heraufzubeschwören. Er gehört so zu den wenigen RegisseurInnen im Bereich Horror, die facettenreich und mit feinsinnigem Blick arbeiten. Das ließ sich bereits an Hereditary (2018) ablesen und das beweist nun auch Midsommar.

Zu Beginn von Midsommar wird eine der Hauptfiguren, Dani (Florence Pugh), durch eine familiäre Tragödie schwer traumatisiert. Danis Partner Christian (Jack Reynor) versucht ihr so gut wie möglich eine Stütze zu sein. Da kommt eine Reise nach Schweden gelegen, die Christian mit seinen Freunden Josh (William Jackson Harper), Mark (Will Poulter) und Pelle (Vilhelm Blomgren) schon länger plant. Pelle ist Schwede und möchte seinen amerikanischen Freunden die Traditionen seines Heimatdorfes Hårga zur Sommersonnenwende näherbringen. Dani schließt sich diesem Vorhaben an und so landen die fünf in der paradiesischen Natur Schwedens. Bereits die Ankunft wird mit psychodelischen Substanzen gefeiert. Dem eigentlichen Trip werden sie sich jedoch erst allmählich bewusst. Was dann an Erlebnissen und Eindrücken auf die Gruppe niederprasselt, ist eine mentale Herausforderung, vor allem für die traumatisierte Dani.

Wer Hereditary gesehen hat, hat bereits eine gewisse Vorstellung vom Stil des Regisseurs. Und dieser hochspannende, bildgewaltige, teilweise unmittelbar schockierende und gleichfalls subtil angelegte Horror findet sich auch in Midsommar. Zwischen diesen Filmen gibt es überdies weitere Analogien, die wir natürlich nicht näher erläutern. Dass zudem beide unter FSK 18 sind, ist vor allem bei Midsommar erstaunlich, denn Aster fokussiert – oder eher ergründet – dabei auch sehr anschaulich extreme Brutalität. Dies allerdings nicht in einer platten Art und Weise. Alles in allem ist der Film so wirklich sehr empfehlenswert, es sollte aber erwähnt werden, dass es mitunter starker Tobak ist.

USA/SWE 2019, Universum Film GmbH, VÖ: 7. Februar 2020

(Text: Madeleine Owoko, Bild: Universum Film)

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